Öl - Ös
ölig
Bezeichnung für eine sehr hohe Viskosität Die Beschreibung eines Weines als ‚ölig‘ kann, je nach Intensität des Öligen, unterschiedlich gedeutet werden. Ein Wein, der viel Süße, Alkohol und vor allem Glycerin enthält und durch ausgeprägte Kirchenfenster auf sich aufmerksam macht, zeigt zwar eine verhältnismäßig hohe, aber nicht abnormale Viskosität. Ihn als ölig zu beschreiben, ist fast etwas irreführend. Viel eher trifft das nämlich auf Weine zu, die man auch als 'lind' (zäh) bezeichnet. Dieser Weinfehler geht auf die Bildung von Kolloiden aus vorhandenem Zucker durch bestimmte Milchsäurebakterien zurück und macht den Wein untrinkbar.
Ökologischer Weinbau
Weinbau, der unter weitgehender Berücksichtigung der Belange von Natur und Umwelt betrieben wird Das Ziel, in Monokultur bewirtschaftete Rebflächen im Zuge von nachhaltigen an der Schonung der Umwelt orientierten Maßnahmen zu einer Polykultur zu entwickeln, fand 1991 erstmals rechtlich bindenden Ausdruck in der EG-Öko-Verordnung 2092/91, deren Regeln sich an denen der bereits seit Mitte der 80er-Jahre existierenden Öko-Verbände orientieren, aber weniger streng ausgelegt sind. Winzer, die einen entsprechenden Wein herstellen wollen, müssen die Einhaltung der Regeln von der zuständigen Öko-Kontrollstelle bestätigen lassen.
Der wesentliche Unterschied zum konventionellen Weinbau und dem wenig greifbaren, auf Empfehlungen beruhenden integrierten Weinbau ist die Schaffung bzw. weitgehende Erhaltung des natürlichen Lebensraumes von Tieren und Pflanzen vor allem mit Blick auf ein intaktes Ökosystem des Bodens - und zwar gesetzlich und oft auch auf Verbandsebene kontrolliert. Dazu gehören neben intensiver Boden- und Stockpflege (oft von Hand) besonders Begrünungs- und gezielte Düngemaßnahmen, letzteres unter Verwendung erlaubter Mittel (nichtsynthetischer Dünger) und Mengen (nach Analyse). Gleichzeitig wird auf Herbizide und Pestizide verzichtet (manchmal ohnehin bereits verboten) und nur auf einzelne eigens zugelassene Fungizide zurückgegriffen wie die Bordelaiser Brühe oder Netzschwefel. Des weiteren geht der Trend im ökologischen Weinbau zur Verwendung so genannter Piwis, weitgehend pilzresistenter oder pilzwiderstandsfähiger Rebsorten, die kaum einer Behandlung mit kupferhaltigen Mitteln bedürfen und durch Pilze bedingte Ausfälle vermeiden helfen. Von den inzwischen zugelassenen Sorten hat sich bislang aber nur Regent wirklich durchsetzen können.
Wer sich einem der Verbände wie z. B. Bioland, Demeter, EcoVin oder Naturland anschließt, muss deren strenge(re) Regeln einhalten, um das jeweilige Biosiegel zu erhalten.
Der wesentliche Unterschied zum konventionellen Weinbau und dem wenig greifbaren, auf Empfehlungen beruhenden integrierten Weinbau ist die Schaffung bzw. weitgehende Erhaltung des natürlichen Lebensraumes von Tieren und Pflanzen vor allem mit Blick auf ein intaktes Ökosystem des Bodens - und zwar gesetzlich und oft auch auf Verbandsebene kontrolliert. Dazu gehören neben intensiver Boden- und Stockpflege (oft von Hand) besonders Begrünungs- und gezielte Düngemaßnahmen, letzteres unter Verwendung erlaubter Mittel (nichtsynthetischer Dünger) und Mengen (nach Analyse). Gleichzeitig wird auf Herbizide und Pestizide verzichtet (manchmal ohnehin bereits verboten) und nur auf einzelne eigens zugelassene Fungizide zurückgegriffen wie die Bordelaiser Brühe oder Netzschwefel. Des weiteren geht der Trend im ökologischen Weinbau zur Verwendung so genannter Piwis, weitgehend pilzresistenter oder pilzwiderstandsfähiger Rebsorten, die kaum einer Behandlung mit kupferhaltigen Mitteln bedürfen und durch Pilze bedingte Ausfälle vermeiden helfen. Von den inzwischen zugelassenen Sorten hat sich bislang aber nur Regent wirklich durchsetzen können.
Wer sich einem der Verbände wie z. B. Bioland, Demeter, EcoVin oder Naturland anschließt, muss deren strenge(re) Regeln einhalten, um das jeweilige Biosiegel zu erhalten.
Die Verbände hatten in ihren Statuten außerdem oft schon lange verankert, was seit März 2012 nun auch per Durchführungsverordnung (EU) Nr. 203/2012 festgelegt wurde: Galten bisher die Hinweise „Wein aus Trauben aus ökologischem Anbau“ bzw. „Wein aus ökologisch erzeugten Trauben“ als korrekte und notwendige Angaben für die Kennzeichnung eines Bio-Weins, dürfen diese Varianten seit 1. August 2012 (ab der Lese) für das so genannte „Inverkehrbringen“ nicht mehr verwendet werden – es sei denn, der Wein wurde vor diesem Datum unter Erfüllung der bis dahin gültigen EU-Verordnungen produziert. Die neue Durchführungsverordnung bietet nun eine längst überfällige Regelung, welche Verfahren und Mittel für die Bio-Weinbereitung im Keller zulässig sind (mehr dazu unter dem Stichwort 'Bio-Wein').
Öko-Wein
Seit August 2012 eine offiziell mögliche Bezeichnung für Wein, der nach der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 203/2012 hergestellt wurde
(Siehe unter 'Bio-Wein')
(Siehe unter 'Bio-Wein')
Österreichisch-Weiß
Alte weiße Rebsorte aus Österreich Die heute nur noch per Sondergenehmigung in Österreich kultivierte und vermarktete Rebsorte hatte früher größere Bedeutung als Basis für den beliebten Heurigen, der heute jedoch eher aus Grünem Veltliner u. a. bereitet wird. Seit 1998 ist durch eine am Weinbauinstitut in Klosterneuburg durchgeführte DNA-Untersuchung bekannt, dass Österreichisch-Weiß die Mutterschaft an der Rebsorte Silvaner für sich beanspruchen kann, zusammen mit Traminer als Vater. Dabei handelt es sich sehr sicher um eine natürliche Kreuzung. Österreichisch-Weiß selbst ist ebenfalls eine natürliche Kreuzung aus Gouais Blanc (zur Heunisch-Familie gehörig) und einer noch nicht identifizierten zweiten Sorte.
Österreich
Zentraleuropäisches Weinbauland in der EU-Anbauzone B Der Weinbau in Österreich geht, wie in so vielen Weinbauländern Zentral- und Westeuropas, auf die Römer zurück, nachgewiesenermaßen ab der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr., wahrscheinlich aber bereits zuvor. Mit dem Niedergang des Römischen Reiches, ging auch der Weinbau wieder zurück und erst Karl der Große brachte nicht zuletzt auch mit qualitätsbezogenen Verordnungen und Gesetzen wieder neues Leben in die dortige Weinwirtschaft. Seither hat sich der Weinbau ungeachtet der politisch wechselvollen Geschichte der Region, aber auch begünstigt durch klimatisch günstige Verhältnisse stets weiterentwickelt, im Mittelalter durch die Klöster, später durch die Aktivität des in Österreich traditionell starken Adels. Nach der Reblaus-Katastrophe in den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts, die schrittweise ganz Wein-Europa heimsuchte, hat sich der österreichische Weinbau wieder erholt und zeigt sich heute als Melange aus Tradition und Innovation, in der Qualitätsfindung mit Parallelen sowohl zu Deutschland als auch zu den führenden Weinbaunationen Frankreich und Italien. Österreich verfügt mit der berühmten Weinbauschule in Klosterneuburg (gegründet 1860) über eine international anerkannte Institution, die ihren guten Ruf aus der Forschung im Bereich Kellerwirtschaft und zur Rebzüchtung in den letzten Jahren vor allem mit DNA-Untersuchungen bezüglich der Herkunft von Rebsorten bestätigen konnte, z. B. bei Müller-Thurgau u. a. Österreich verfügt heute über eine Rebfläche von rund 46.000 Hektar, die in einzelne Weinbaugebiete, darunter die 3 großen Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Steiermark und 16 (demnächst 18) kleine Gebiete (darunter Wien) eingeteilt sind, von denen zurzeit 9 über den im Jahr 2003 eingeführten DAC-Status (gebietstypisches Profil bestimmter Rebsorten, siehe unter DAC) verfügen.
Mit über 90 % der Gesamtrebfläche konzentriert sich der österreichische Weinbau im Osten des Landes bis zur Grenze nach Ungarn. Die Österreicher bezeichnen ihr Land trotz der Einstufung in die Anbauzone B durch die EU noch als Cool-Climate-Gebiet, was sich in dem Zweidrittelanteil an weißen Sorten und deren Weintypus auch durchaus niederschlägt. Unter den zugelassenen Rebsorten (weiß 65 %, rot 35 %) dominieren (Stand 2009) bei den weißen Sorten Grüner Veltliner mit einem Anteil von rund 29 %, Welschriesling (8 %), Müller-Thurgau (4,5 %), Weißburgunder (4,5 %), Riesling (4 %), Chardonnay (3 %) und Sauvignon Blanc (2 %). Bei den roten Sorten führt Zweigelt (14 %) vor Blaufränkisch bzw. Lemberger (7 %) und Portugieser (3,5 %), die Bedeutung des Spätburgunders hat in den letzten 10 Jahren zugenommen, spielt aber mit ca. 1,4 % noch keine herausragende Rolle. Den größten Sprung hat Merlot vollzogen, der vor zehn Jahren mit 0,2 % noch komplett unbedeutend war, inzwischen aber mit Spätburgunder gleichauf liegt.
Das österreichische Weingesetz (neu seit 2011) basiert auf den diesbezüglichen EU-Regeln, jedoch mit einigen, teils traditionell bedingten Eigenarten. Beispielhaft soll hier, als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum deutschen Recht, die Einteilung in Qualitätsstufen beschrieben werden. Neben den einfachsten Bezeichnungen Wein ohne Herkunft und Landwein gibt es wie in Deutschland die Stufe Qualitätswein (mindestens 15° KMW / 73° Oe), aber mit der o. g. DAC-Variante der gebietstypischen Qualitätsweinprofile. Das Prädikatssystem beginnt in Österreich, anders als in Deutschland, nicht mit der Bezeichnung Kabinett, der hier noch zu den Qualitätsweinen zählt, obwohl er nicht angereichert werden darf und etwas höhere Forderungen bezüglich des Mostgewichtes erfüllen muss (mind. 17° KMW / 83,5° Oe), sondern mit Spätlese (mind. 19° KMW / 94° Oe) und geht weiter mit Auslese (ab 21° KMW / 105° Oe) und Beerenauslese (ab 25° KMW / 127° Oe). Nur in Österreich kommt nun der so genannte Ausbruch (mind. 27° KMW / 138,5° Oe), gefolgt von der bekannten Trockenbeerenauslese (mind. 30° KMW / 156° Oe ). Neben dem besonders auch in Deutschland besonders delikaten Eiswein (mind. 25° KMW / 127° Oe) gibt es noch die nur hier klassifizierte Spezialität des Stroh- oder Schilfweins (mind. 25° KMW / 127° Oe), der aus über mindestens 3 Monate auf Stroh oder Schilf gelagerten oder an Schnüren luftgetrockneten Beeren bereitet wird (zur genauen Umrechnung von °KMW in °Oe siehe unter dem Stichwort Oechsle).In Österreich sind (Stand 2009) etwa 20.000 Betriebe mit dem Anbau von Reben beschäftigt, von denen aber nur etwa 6.500 auch selbst abfüllen. Etwas mehr als die Hälfte der abfüllenden Betriebe produziert nicht mehr als 5.000 bis 10.000 Liter Wein pro Jahr, 37 Betriebe liegen über einer halben Million Liter. Zusammen ergab die Weinernte 2010 eine Menge von 1,7 Mio Hektoliter, was wegen des strengen Frostes im Winter 2009/2010 die geringste Menge seit 25 Jahren darstellt (30 % unter dem letzten 5-Jahresschnitt) und zu einem durchschnittlichen Ertrag von nur 40 Hektoliter pro Hektar geführt hat, gegenüber 55 hl/ha im Schnitt der Jahre 2005 bis 2009.