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Aargau
Weinbaugebiet und Kanton in der Schweiz
Der Kanton Aargau liegt im Norden der Deutschschweiz und nimmt den nordöstlichen Teil des Schweizer Mittellandes mit dem Unterlauf der Aare ein. Bereits 1415 eroberten die Eidgenossen die Region von den Habsburgern, deren Stammburg in der Nähe des Huptortes Aarau liegt. Der südwestliche Teil gehörte von da an zur Republik Bern, bis mit der Gründung der Helvetischen Republik 1798 daraus der Kanton Aargau entstand. 1803 wurde dieser Bereich mit dem Kanton Baden zum heutigen Aargau verschmolzen.
Er ist in der Deutschschweiz wohl einzigartig – dank der topografischen Vielfalt, der unterschiedlichen Terroires entlang der Flüsse und Seen oder an den Hängen des Schweizer Jura. Der Aargauer Weinbau hat auch wirtschaftlich Bedeutung, denn bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von nahezu 15 Franken pro Flasche wird jährlich immerhin ein Gesamtbruttoumsatz von etwa 40 Mio Franken erwirtschaftet.
Für den Weinbau im Markgräflerland spielt in historischer Sicht das Aargauische Kloster Muri eine wichtige Rolle. Denn es war hier im Mittelalter im Besitz herausragender Weinlagen. So gilt das ‚Dingrodel‘ der Murimönche, eine Niederschrtft aus dem Jahr 1064, als die wohl älteste umfängliche deutsche Rebordnung und befindet sich in der Weinbauabteilung des Oberrheinischen Bäder- und Heimatmuseums in Bad Bellingen-Bamlach.
Der Kanton Aargau liegt im Norden der Deutschschweiz und nimmt den nordöstlichen Teil des Schweizer Mittellandes mit dem Unterlauf der Aare ein. Bereits 1415 eroberten die Eidgenossen die Region von den Habsburgern, deren Stammburg in der Nähe des Huptortes Aarau liegt. Der südwestliche Teil gehörte von da an zur Republik Bern, bis mit der Gründung der Helvetischen Republik 1798 daraus der Kanton Aargau entstand. 1803 wurde dieser Bereich mit dem Kanton Baden zum heutigen Aargau verschmolzen.
Er ist in der Deutschschweiz wohl einzigartig – dank der topografischen Vielfalt, der unterschiedlichen Terroires entlang der Flüsse und Seen oder an den Hängen des Schweizer Jura. Der Aargauer Weinbau hat auch wirtschaftlich Bedeutung, denn bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von nahezu 15 Franken pro Flasche wird jährlich immerhin ein Gesamtbruttoumsatz von etwa 40 Mio Franken erwirtschaftet.
Für den Weinbau im Markgräflerland spielt in historischer Sicht das Aargauische Kloster Muri eine wichtige Rolle. Denn es war hier im Mittelalter im Besitz herausragender Weinlagen. So gilt das ‚Dingrodel‘ der Murimönche, eine Niederschrtft aus dem Jahr 1064, als die wohl älteste umfängliche deutsche Rebordnung und befindet sich in der Weinbauabteilung des Oberrheinischen Bäder- und Heimatmuseums in Bad Bellingen-Bamlach.
Der Aargau ist eine der fruchtbarsten Regionen der Schweiz. Zwar dominieren in der landwirtschaftlichen Produktion Milchwirtschaft sowie Obst- und Getreideanbau. Nicht unbedeutend ist aber auch der Aargauische Weinbau mit einer Rebfläche von etwa 400 ha. Somit ist der Aargau hinter den Kantonen Zürich, Schaffhausen und Graubünden der viertgrößte Deutschschweizer Weinbaukanton.
Abgang
Positive Bezeichnung für den Nachgeschmack beim Weingenuss Als Abgang bezeichnet man bei einem Wein den Nachgeschmack, der für eine gewisse Zeit, üblicherweise nach dem Schlucken, interessanterweise aber auch nach dem Ausspucken (bei umfangreichen Proben nötig) an Gaumen und Zunge zu spüren ist.
Bekannte Synonyme zu ‚Abgang‘ sind (neben unserem Schwänzle): Finale, Finish, Nachhall, Nachklang, auch Persistenz etc.
Die Intensität des ‚Nachgeschmacks‘, kann leicht gemessen werden; die Franzosen benutzen dafür die schöne Einheit ‚Caudalie‘ - ein Caudalie entspricht einer Sekunde. Wie im Badischen und Württembergischen, wo der Abgang korrekt „Schwänzle“ heißt, bezieht man sich hier auf ein Adjektiv ähnlicher Bedeutung, nämlich ‚caudal(e)‘, das man übersetzt bei uns jedoch nur als tiermedizinische Fachvokabel kennt (schwanzwärts). Das Maß soll jedenfalls der Qualitätseinstufung eines Weines dienen: 10 Caudalies – also ein 10 Sekunden währender Abgang – gelten als einigermaßen Qualitätswein-würdig, 20 sind dann schon ganz gut und beim Doppelten kostet der Wein etwa so viel wie er Caudalies hat.
Die Intensität des ‚Nachgeschmacks‘, kann leicht gemessen werden; die Franzosen benutzen dafür die schöne Einheit ‚Caudalie‘ - ein Caudalie entspricht einer Sekunde. Wie im Badischen und Württembergischen, wo der Abgang korrekt „Schwänzle“ heißt, bezieht man sich hier auf ein Adjektiv ähnlicher Bedeutung, nämlich ‚caudal(e)‘, das man übersetzt bei uns jedoch nur als tiermedizinische Fachvokabel kennt (schwanzwärts). Das Maß soll jedenfalls der Qualitätseinstufung eines Weines dienen: 10 Caudalies – also ein 10 Sekunden währender Abgang – gelten als einigermaßen Qualitätswein-würdig, 20 sind dann schon ganz gut und beim Doppelten kostet der Wein etwa so viel wie er Caudalies hat.
abbauen
Weinbeschreibung für einen Wein, der über den Höhepunkt seiner Entwicklung hinaus ist
Der Wein baut ab: Eine natürliche Entwicklung, die hauptsächlich oxidativen Vorgängen geschuldet ist und mit dem Verlust von Frische und der Veränderung von Aromen einhergeht.
Ab wann und wie schnell ein Wein abbaut, hängt u. a. von der Rebsorte, der Herkunft, dem Jahrgang, den Weininhaltsstoffen bzw. Analysewerten und der Art des Weinausbaus ab. Mit einer optimalen Lagerung der Weinvorräte lässt sich diese Entwicklung zwar verzögern, den richtigen Zeitpunkt für den Weingenuss sollte man dabei jedoch nicht aus den Augen verlieren.
rn, den richtigen Zeitpunkt für den Weingenuss sollte man dabei jedoch nicht aus den Augen verlieren.
Weinbeschreibung für einen Wein, der über den Höhepunkt seiner Entwicklung hinaus ist
Der Wein baut ab: Eine natürliche Entwicklung, die hauptsächlich oxidativen Vorgängen geschuldet ist und mit dem Verlust von Frische und der Veränderung von Aromen einhergeht.
Ab wann und wie schnell ein Wein abbaut, hängt u. a. von der Rebsorte, der Herkunft, dem Jahrgang, den Weininhaltsstoffen bzw. Analysewerten und der Art des Weinausbaus ab. Mit einer optimalen Lagerung der Weinvorräte lässt sich diese Entwicklung zwar verzögern, den richtigen Zeitpunkt für den Weingenuss sollte man dabei jedoch nicht aus den Augen verlieren.
rn, den richtigen Zeitpunkt für den Weingenuss sollte man dabei jedoch nicht aus den Augen verlieren.
abbeeren
Weinausbau: Entfernen der Beeren von den Stielen (auch entrappen, abkämmen) Das Abbeeren wird durchgeführt, damit die unerwünschten "grünen" und sehr bitter schmeckenden Gerbstoffe aus den Stielen (den Rappen) nicht in den Most gelangen. Zum maschinellen Abbeeren wird eine Gitter-Trommel mit einer innenliegenden, mit Kammzähnen besetzten Achse verwendet; beides dreht sich dabei mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, was die Beeren von den Stielen löst. Das Abbeeren findet vor dem Pressen statt, auf jeden Fall jedoch vor einer Maischegärung. Bei manchen Weißweinen wird traditionell auf das Abbeeren bzw. Entrappen verzichtet.aischegärung. Bei manchen Weißweinen wird traditionell auf das Abbeeren bzw. Entrappen verzichtet.
abboccato
Italienische Geschmacksbezeichnung für Schaumwein, entspricht halbtrocken (32 – 50 g/l Süße)
Italienische Geschmacksbezeichnung für Schaumwein, entspricht halbtrocken (32 – 50 g/l Süße)
ABC (Anything But Chardonnay)
Alles andere, nur kein Chardonnay! Frühere (in den 90ern) von amerikanischen Weinjournalisten begangene Zwangshandlung bei der Bestellung von Weißwein. Die berühmt-berüchtigte Abkürzung ABC wurde auch schon falsch zitiert, nämlich als ‚All but Chardonnay‘, was so etwas Ähnliches heißt - aber eben nicht ganz korrekt ist. Entstanden ist die Geschichte wegen der damals - vor allem in Übersee - als modern empfundenen, allerdings bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Holzbomben aus Chardonnay-Reben, die man alle nicht auseinanderhalten konnte. Inzwischen besinnt man sich dort langsam, Weine aus dieser eigentlich überaus wohlschmeckenden Rebsorte wieder genießbar anzubieten.
abfüllen, Abfüllung, Abfüller
Befüllung von Flaschen oder anderen Behältnissen z. B. mit WeinAbfüllen: Wein wird i. d. R. in Flaschen abgefüllt (bisweilen aber auch in so genannte Bag-in-Boxes). Je nach Betriebsgröße eines Erzeugers oder Abfüllers kann das Abfüllen ein komplexer, technisch anspruchsvoller Vorgang sein. Bei Handabfüllung können ca. 1.000 Flaschen in der Stunde bewältigt werden, vorausgesetzt, ein eingespieltes Team ist am Werk; die Fülllinien großer Kellereien schaffen dagegen leicht das 50-fache. Abfüllanlagen von Dienstleistern werden bisweilen auch mobil auf Fahrzeugen betrieben. Abgefüllt werden grundsätzlich nur Weine, die trinkfertig ‚ausgebaut‘ und stabil sind. Abfüllung: Ein und derselbe Wein kann in zwei oder mehr ‚Füll-Losen‘ zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf die Flasche gefüllt werden; die unterschiedlichen Abfüllungen sollten sich dabei im Geschmack nicht unterscheiden.
Bei deutschen Qualitätsweinen kann man die Abfüllung an der AP-Nr. (Amtliche Prüfnummer) erkennen, bei Weinen ohne AP-Nr. wie Deutscher Wein (früher Tafelwein) oder Landwein kann zumindest der Abfüller seine Lose anhand der Loskennzeichnung zurückverfolgen.
Abfüller: Ein Betrieb, der Wein auf Flaschen füllt; das kann der Erzeuger sein (Erzeugerabfüllung) ein Weingut (Gutsabfüllung) ein Schloss (Schlossabfüllung), eine Kellerei, aber auch ein Lohnabfüller, der wiederum seine Abfüllanlage an einen Erzeuger vermieten kann. Alle Vorgänge rund um das Weinabfüllen sind gesetzlich streng geregelt, um möglichem Betrug vorzubeugen.
Abfüllschock
Unangenehmer Geruch nach der Abfüllung
Bei der Abfüllung ist der Wein einer gewissen mechanischen Belastung ausgesetzt; dadurch wird das dem Wein als Oxidationsschutz zugegebene, aber noch nicht gebundene Schwefeldioxid aufgewühlt, das sich zwischen Füllspiegel und Verschluss sammelt, man spricht auch von der so genannten Flaschenkrankheit. Je nach dosierter Menge bzw. Schwefelbedarf des Weins wird das Schwefeldioxid nach einigen Tagen bis Wochen komplett gebunden, der Geruch verschwindet.
Unangenehmer Geruch nach der Abfüllung
Bei der Abfüllung ist der Wein einer gewissen mechanischen Belastung ausgesetzt; dadurch wird das dem Wein als Oxidationsschutz zugegebene, aber noch nicht gebundene Schwefeldioxid aufgewühlt, das sich zwischen Füllspiegel und Verschluss sammelt, man spricht auch von der so genannten Flaschenkrankheit. Je nach dosierter Menge bzw. Schwefelbedarf des Weins wird das Schwefeldioxid nach einigen Tagen bis Wochen komplett gebunden, der Geruch verschwindet.
abgelagert
Beschreibung für einen gealterten Wein Meist ist damit ein Wein gemeint, der gerade über seinen Höhepunkt hinaus ist. Abgelagerte Weine sollten jedenfalls bald getrunken werden.
abgerundet
Beschreibung für einen harmonischen Wein Abgerundete Weine erzeugen einen angenehm weichen Eindruck am Gaumen; sie verfügen dabei meist über ein harmonisches Süße-Säureverhältnis, sind also nicht "knochentrocken".
Ablagerungen
In der Flasche abgesetzte Trübungen und Auskristallisierungen
Ablagerungen in alten, hochwertigen Rotweinen werden ehrfurchtsvoll "Depot" genannt; meist handelt es sich um mit der Zeit ausgefällte Gerbstoffe, zu denen sich einzelne Weinsteinkristalle gesellt haben. Bei bewusst nicht filtrierten Rotweinen finden sich solche Ablagerungen verstärkt; in seltenen Fällen können Ablagerungen aber auch auf einen Fehler bei der Weinbereitung hindeuten.
In der Flasche abgesetzte Trübungen und Auskristallisierungen
Ablagerungen in alten, hochwertigen Rotweinen werden ehrfurchtsvoll "Depot" genannt; meist handelt es sich um mit der Zeit ausgefällte Gerbstoffe, zu denen sich einzelne Weinsteinkristalle gesellt haben. Bei bewusst nicht filtrierten Rotweinen finden sich solche Ablagerungen verstärkt; in seltenen Fällen können Ablagerungen aber auch auf einen Fehler bei der Weinbereitung hindeuten.
abocado
Geschmacksangabe für Weine aus spanischsprachigen Ländern (‚halbsüß‘)
absetzen (lassen)
Weinausbau: Most- oder Weinklärung durch Schwerkraft Schonende Methode der Klärung, bei Most nach der Pressung, aber noch vor der Gärung. Die Trubstoffe setzen sich unter Einwirkung der Schwerkraft am Boden des Gebindes ab. Der geklärte Most wird nach einem Tag abgezogen.
Kellermeister, die auf jede Art der Filtration verzichten, lassen auch ihre Weine durch Absetzen klären; bei hochwertigen (Rot-)Weinen, die ohnehin einem langen Fassausbau unterliegen, ist diese Methode gar nicht so selten (mehr dazu unter den Stichwörtern ‚Entschleimen‘, ‚Glucan‘ und ‚Pektin‘)
Kellermeister, die auf jede Art der Filtration verzichten, lassen auch ihre Weine durch Absetzen klären; bei hochwertigen (Rot-)Weinen, die ohnehin einem langen Fassausbau unterliegen, ist diese Methode gar nicht so selten (mehr dazu unter den Stichwörtern ‚Entschleimen‘, ‚Glucan‘ und ‚Pektin‘)
abstechen, Abstich
Umfüllen von Wein aus Fässern oder Tanks zur Trennung vom Bodensatz
Für den Abstich wird das Fass am Zapfloch mit einem speziellen Abstichhahn ‚angestochen‘. Das Zapfloch liegt etwas erhöht, damit man die abgesenkten Trubstoffe, die es durch den Abstich zu isolieren gilt, mit der Lanze des Abstichhahns nicht aufwirbelt. Traditionell wurde für diesen Vorgang der Holzzapfen an der Fassfront zunächst mit einem Holzhammer gelockert und dann mit einer Hand aus dem Zapfloch herausgezogen. Quasi im selben Moment musste der Abstichhahn mit der anderen Hand eingeführt werden - wer dabei nicht mehr als ein halbes Gläschen Wein vergoss, galt als Meister seines Fachs. Moderne Gebinde verfügen jedoch über einen fest installierten Abstichhahn, so dass die Kunst des "Abstechens" immer mehr in Vergessenheit gerät. Bei jedem Abstich zieht der Wein in ein anderes Fass (oder Tank) um. Für diese ‚Umzüge‘ kann man den Wein mithilfe der Schwerkraft besonders schonend in tiefer liegende Gebinde laufen lassen, üblicherweise werden jedoch den baulichen Gegebenheiten folgend geeignete (Impeller-) Pumpen eingesetzt.
Der s. g. 1. Abstich findet nach der Gärung statt; er wird zum Abtrennen des Weins von den abgestorbenen Hefen und anderen Trubstoffen durchgeführt. Je nach Art des Weines gibt es weitere Abstiche, die alle auf dieselbe Art durchgeführt werden.
Umfüllen von Wein aus Fässern oder Tanks zur Trennung vom Bodensatz
Für den Abstich wird das Fass am Zapfloch mit einem speziellen Abstichhahn ‚angestochen‘. Das Zapfloch liegt etwas erhöht, damit man die abgesenkten Trubstoffe, die es durch den Abstich zu isolieren gilt, mit der Lanze des Abstichhahns nicht aufwirbelt. Traditionell wurde für diesen Vorgang der Holzzapfen an der Fassfront zunächst mit einem Holzhammer gelockert und dann mit einer Hand aus dem Zapfloch herausgezogen. Quasi im selben Moment musste der Abstichhahn mit der anderen Hand eingeführt werden - wer dabei nicht mehr als ein halbes Gläschen Wein vergoss, galt als Meister seines Fachs. Moderne Gebinde verfügen jedoch über einen fest installierten Abstichhahn, so dass die Kunst des "Abstechens" immer mehr in Vergessenheit gerät. Bei jedem Abstich zieht der Wein in ein anderes Fass (oder Tank) um. Für diese ‚Umzüge‘ kann man den Wein mithilfe der Schwerkraft besonders schonend in tiefer liegende Gebinde laufen lassen, üblicherweise werden jedoch den baulichen Gegebenheiten folgend geeignete (Impeller-) Pumpen eingesetzt.
Der s. g. 1. Abstich findet nach der Gärung statt; er wird zum Abtrennen des Weins von den abgestorbenen Hefen und anderen Trubstoffen durchgeführt. Je nach Art des Weines gibt es weitere Abstiche, die alle auf dieselbe Art durchgeführt werden.
abstoppen
Unterbrechung der alkoholischen Gärung zur Erhaltung natürlicher Süße Die Gärung wird vor ihrem Ende mit Kälte, durch Abfiltration der Hefen oder mithilfe andere Methoden wie z. B. (Stumm-) Schwefeln unterbrochen, um eine natürliche Süße (vorwiegend Fructose) zu erhalten; die spätere Zugabe von Süßreserve zur Einstellung der Geschmacksrichtung (also des Süßegrades) entfällt dadurch. Diese Art der Geschmacksabstimmung wird als besonders hochwertige Methode zum Ausbau von nicht trockenen Weinen betrachtet. Sie ist allerdings aufwändig und nicht frei von mikrobiologischen Risiken, zudem gilt es vermehrt auftretende, unerwünschte Gärungsnebenprodukte wie z. B. Acetaldehyd in Schach zu halten.
abwirzen, Abwirzzeit
Abtrennen des noch nicht vollständig vergorenen Rotweins von (festen Teilen) der Maische bzw. die Zeitspanne von der Einmaischung bis zur Abtrennung.Das Abwirzen ist eine wesentliche Weinausbaumaßnahme im Zuge der Rotweinerzeugung; der gärende Most des werdenden Rotweins wird dabei von den festen Teilen der Maische abgezogen. Mit der Zeitdauer der Gärung ‚auf der Maische‘ (der Maischestandzeit) steuert der Kellermeister den Übergang von Gerbstoffen und Farbe in den späteren Rotwein und legt damit den Stil des Weins fest. Die meisten Rotweine können nicht bis zum Ende ihrer Gärung oder darüber hinaus auf der Maische bleiben.
Die Bestimmung der Abwirzzeit gehört deshalb zu den großen Kunstfertigkeiten eines guten Kellermeisters
acerbe
Acetaldehyd
Unerwünschtes Gärungsnebenprodukt Acetaldehyd ist eine chemische Verbindung, die von den Hefen bei der Umwandlung von Zucker zu Trinkalkohol und Kohlensäure als Zwischenstufe produziert wird. Acetaldehyd tritt vermehrt bei abgestoppten Weinen auf und muss durch eine entsprechende Menge Schwefeldioxid gebunden werden. Bei einem (ungewöhnlich) hohen Gehalt kann der Stoff in der Nase als stechend, geschmacklich als scharf und insgesamt äußerst unangenehm wahrgenommen werden - der Wein ist dann fehlerhaft.
Aceto
Italienisch für Essig
Acolon
Rote deutsche Rebsorte
Die noch junge, aber schon erfolgreiche Rebsorte wurde 1971 in Weinsberg an der Lehr- und Versuchsanstalt gezüchtet und mit dem Jahrgang 2000 aus dem Versuchsanbau entlassen. Acolon ist zwar noch ein echter Geheimtipp, aber einer, dem es zu folgen lohnt. Die Kreuzung aus Lemberger und Dornfelder vereinigt nämlich die Eigenschaften beider Elternteile auf treffliche Weise: Kraft und Körper werden in Acolon-Weinen wunderbar abgerundet von einer samtigen Weichheit, die dunklen Fruchtnoten und Beerenaromen verleihen Acolon dazu eine mediterrane Note. Die Sorte mit dem unorthodoxen Namen reift früh und kann auch in einfacheren Lagen Weine mit schöner Reife und hohen Oechsle-Graden hervorbringen.
Laut Wiktionary wird dem Acolon - im Gegensatz u. a. zum Riesling - kein Plural gegönnt, woran wahrscheinlich die griechische Anmutung des Namens schuld ist.
Rote deutsche Rebsorte
Die noch junge, aber schon erfolgreiche Rebsorte wurde 1971 in Weinsberg an der Lehr- und Versuchsanstalt gezüchtet und mit dem Jahrgang 2000 aus dem Versuchsanbau entlassen. Acolon ist zwar noch ein echter Geheimtipp, aber einer, dem es zu folgen lohnt. Die Kreuzung aus Lemberger und Dornfelder vereinigt nämlich die Eigenschaften beider Elternteile auf treffliche Weise: Kraft und Körper werden in Acolon-Weinen wunderbar abgerundet von einer samtigen Weichheit, die dunklen Fruchtnoten und Beerenaromen verleihen Acolon dazu eine mediterrane Note. Die Sorte mit dem unorthodoxen Namen reift früh und kann auch in einfacheren Lagen Weine mit schöner Reife und hohen Oechsle-Graden hervorbringen.
Laut Wiktionary wird dem Acolon - im Gegensatz u. a. zum Riesling - kein Plural gegönnt, woran wahrscheinlich die griechische Anmutung des Namens schuld ist.
Achat en primeur
Französischer Begriff für den Kauf eines Weins bereits kurz nach der Lese In Frankreich, vor allem im Bordelais, übliche Art des spekulativen Frühkaufs von Wein durch den Handel, der aus Kostengründen durchgeführt wird, aber durchaus risikobehaftet ist. Der Käufer weiß zum Zeitpunkt des Kaufes nämlich nicht sicher, wie sich der Wein bis zur Abfüllung entwickeln wird. Einfluss auf den Ausbau dieser Weine hat der Käufer nicht. Das gilt nur für einen so genannten Négociant éleveur, der Trauben, Most oder Wein einkauft, allerdings um ein Produkt unter eigenem Etikett (z. B. als Handelsmarke) zu vermarkten.
adstringierend
Begriff aus der Weinsensorik / Weinbeschreibung ‚Adstringierend‘ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich ‚zusammenziehend‘. Gemeint ist ein Gefühl im Mund (kein Geschmack, sondern eine taktile bzw. trigeminale Wahrnehmung), das durch Gerbstoffe erzeugt wird und vor allem an den Zungenrändern bis hoch zu den Ohren spürbar ist, jedoch nicht als bitter. Die Gerbstoffe trocknen die Mundschleimhäute aus, weshalb sich diese zusammenziehen; ihre Oberfläche fühlt sich nach dem Kontakt mit einem adstringierenden Wein für einen Moment so an, als hätte man ein Stück feinkörniges Schmirgelpapier zum Einsatz gebracht. Der Begriff wird vorwiegend in der professionellen Weinansprache und dort meist für junge, unreife Rotweine verwendet, deren Gerbstoffentwicklung noch nicht abgeschlossen ist.
aerob
Fachbegriff für bio-chemische Vorgänge unter Beteiligung von Sauerstoff als Elektronenakzeptor (Oxidationen)
Fachbegriff für bio-chemische Vorgänge unter Beteiligung von Sauerstoff als Elektronenakzeptor (Oxidationen)
Agglomerat-Korken
Presskorken aus den Abfällen (Korkgranulat) der regulären Korkproduktion
Presskorken bestehen aus den Abfällen der Herstellung verschiedener Korkprodukte. Damit sie gut zusammenhalten, müssen sie bei der Pressung mit einem Bindemittel (z. B. Polyurethan) versehen werden. Bessere Schaumweinkorken verfügen über zwei verklebte Naturkorkscheiben (der 'Spiegel'), damit der Flascheninhalt nicht mit dem Bindemittel in Kontakt gerät (siehe unten). Bei Wein kommen Presskorken nur bei einfachen Qualitäten zum Einsatz, Exemplare mit Spiegel werden seltener verwendet. Agglomerat-Korken sind auf jeden Fall preisgünstiger als gleich große Naturkorken.
Neben einer ähnlich großen Korkschmeckerrate (TCA) wie bei Naturkorken kann auch ein als ‚Leimton‘ bezeichneter Fehler eine signifikante Beeinträchtigung bei mit Presskorken verschlossenen Weinen darstellen. Wegen der Art der Herstellung aus vermahlenen Korkresten tritt bei Agglomerat-Korken dieser Leimton an einer ganzen Partie auf (im Übrigen auch der Korkton). Der Fehlton wird hervorgerufen von einem in der Industrie als Lösungsmittel verwendeten Stoff namens 1,2,3,4-Tetrahydronaphtalin (THN), der allerdings erst nach einer längeren Kontaktzeit des Korkbindemittels mit dem im Wein enthaltenen Alkohol entsteht.
Das erklärt, warum der Leimton bei sehr bald nach der Abfüllung getrunkenen Weinen manchmal nicht zum Tragen kommt, obwohl er möglicherweise bereits angelegt ist.
Presskorken aus den Abfällen (Korkgranulat) der regulären Korkproduktion
Presskorken bestehen aus den Abfällen der Herstellung verschiedener Korkprodukte. Damit sie gut zusammenhalten, müssen sie bei der Pressung mit einem Bindemittel (z. B. Polyurethan) versehen werden. Bessere Schaumweinkorken verfügen über zwei verklebte Naturkorkscheiben (der 'Spiegel'), damit der Flascheninhalt nicht mit dem Bindemittel in Kontakt gerät (siehe unten). Bei Wein kommen Presskorken nur bei einfachen Qualitäten zum Einsatz, Exemplare mit Spiegel werden seltener verwendet. Agglomerat-Korken sind auf jeden Fall preisgünstiger als gleich große Naturkorken.
Neben einer ähnlich großen Korkschmeckerrate (TCA) wie bei Naturkorken kann auch ein als ‚Leimton‘ bezeichneter Fehler eine signifikante Beeinträchtigung bei mit Presskorken verschlossenen Weinen darstellen. Wegen der Art der Herstellung aus vermahlenen Korkresten tritt bei Agglomerat-Korken dieser Leimton an einer ganzen Partie auf (im Übrigen auch der Korkton). Der Fehlton wird hervorgerufen von einem in der Industrie als Lösungsmittel verwendeten Stoff namens 1,2,3,4-Tetrahydronaphtalin (THN), der allerdings erst nach einer längeren Kontaktzeit des Korkbindemittels mit dem im Wein enthaltenen Alkohol entsteht.
Das erklärt, warum der Leimton bei sehr bald nach der Abfüllung getrunkenen Weinen manchmal nicht zum Tragen kommt, obwohl er möglicherweise bereits angelegt ist.
Agraffe
Drahtgestell zur Befestigung von Schaumweinstopfen Die Agraffe (von Franz. agrafer - etwas zuhaken) wird direkt nach dem endgültigen Verschließen einer Schaumweinflasche über den Stopfen gestülpt und unter dem Mündungsband am Flaschenhals durch Verdrehen des Drahtes befestigt. Dadurch bleibt der Stopfen trotz eines herrschenden Überdrucks von 3 bis über 6 bar sicher im Flaschenhals stecken. Vor allem bei Schaumweinflaschen, die mit Korken verschlossen werden, sorgt meist noch ein kleines Metallblättchen (Franz. Capsule), das zwischen Agraffe und Stopfen sitzt, mit vier kleinen Führungsnuten für besseren Halt des Drahtes. Ein anderes Wort für Agraffe ist ‚Muselet‘.
Ahr
Kleines deutsches Weinbaugebiet westlich des Niederrheins Die Ahr, ein Nebenfluss des Rheins mit Mündung südlich von Bonn, gilt unter den deutschen Weinbaugebieten fast als Exot. Für die nördliche Lage hat das Weinbaugebiet mit nur 560 Hektar Rebfläche einen sehr hohen Spätburgunderanteil (rund 60 %), während Riesling nur auf 8 % kommt; die Weine von der Ahr werden zum größten Teil direkt vermarktet, und einen ganz besonderen Superlativ hat das Gebiet auch vorzuweisen, denn hier hat die älteste deutsche Winzergenossenschaft (Maischoss) seit 1868 ihren Sitz.
Aktivkohle
Weinschönungsmittel. Aktivkohle (heute nur noch 'Holzkohle') ist ein seit langem verwendetes Schönungsmittel, das zum Entfernen unangenehmer Gerüche oder Geschmäcker eingesetzt wird. Besonders aktiv ist die ohnehin schon poröse Kohle deshalb, weil durch das Überleiten von Sauerstoff oder Wasserdampf ihre Oberfläche noch einmal deutlich vergrößert wird. Für eine Behandlung wird die Kohle in den Wein eingerührt und bindet dort zuverlässig alles Mögliche - die unerwünschten Stoffe ebenso wie die erwünschten; dazu gehören neben Verbindungen, die für den Wein bedeutsame Aromen hervorbringen, auch Farbstoffe; es muss grundsätzlich sehr vorsichtig dosiert werden. Nach etwa drei bis sechs Tagen wird der Wein von den Rückständen ‚abgestochen‘. Eine Behandlung ist für höherwertige Weißweine nicht empfehlenswert, für Rotweine ist Aktivkohle wegen des Farbentzugs komplett tabu.
Alambrado
Drahtgeflecht für spanische Weinflaschen Hin und wieder gibt es sie noch, die goldfarbenen Drahtmaschen, die früher massenweise um die Flaschen spanischer Weine gewickelt wurden, um besondere Qualität zu signalisieren, aber auch um Fälschungen zu erschweren, besonders bei teuren Rioja Grand Reserva. Heute ist es umgekehrt: Sieht man eine solche Konstruktion heute noch bei einem Wein, dann eher aus Folklore und weil man damit Qualität vorschützen möchte - meist in Ermangelung tatsächlicher Güte.
Albalonga
Weiße deutsche Rebsorte Die 1951 in Veitshöchheim aus Rieslaner x Silvaner gezüchtete und 1971 zugelassene Rebsorte hat sich nach einem kurzen Aufschwung in den späten 80er-Jahren nicht durchsetzen können. Sie ist zwar ertragsstark, aber sehr Fäule-anfällig. Heute sind bundesweit noch etwa 15 Hektar mit ihr bestockt.
Albeisa
Italienische Flaschenform, ähnlich der Burgunderflasche Der Name ‚Albeisa‘ ist abgeleitet von der Stadt Alba im Piemont. Die Flaschenform gibt es dort seit dem frühen 18. Jahrhundert, sie wurde dann aber im Zuge der napoleonischen Besetzung von der Bordeaux-Flasche verdrängt. Erst seit 1973 wurde die Albeisa von einem Zusammenschluss von Winzern der Langhe (Unione Produttori Vini Albesi) wieder eingeführt. Seither dürfen nur Weine mit einer kontrollierten Ursprungsbezeichnung aus der Region von den rund 200 Mitgliedern der Unione in die Albeisa abgefüllt werden; unter diesen Weinen sind Barolo und Barbaresco die bekanntesten.
Alberello
Alte in Italien übliche Erziehungsform für Reben
Alberello, wörtlich ‚Bäumchen‘, ist vergleichbar mit der französischen Gobelet-Erziehung (was wiederum ‚Becher‘ heißt). Die Reben werden, solange sie jung sind, zur Unterstützung an einzelnen Stäben hochgezogen und bilden mit der Zeit frei stehende becherförmige kleine Bäumchen. Die Erziehungsform ist bereits seit der Antike bekannt und im Mittelmeerraum noch heute weit verbreitet.
Alte in Italien übliche Erziehungsform für Reben
Alberello, wörtlich ‚Bäumchen‘, ist vergleichbar mit der französischen Gobelet-Erziehung (was wiederum ‚Becher‘ heißt). Die Reben werden, solange sie jung sind, zur Unterstützung an einzelnen Stäben hochgezogen und bilden mit der Zeit frei stehende becherförmige kleine Bäumchen. Die Erziehungsform ist bereits seit der Antike bekannt und im Mittelmeerraum noch heute weit verbreitet.
Albumin
Bereits seit der Antike bekanntes Weinschönungsmittel Albumin ist ein Protein, das z. B. in Milch, hauptsächlich in Eiern (Eiklar, Ovalbumin) vorkommt. Es wird vorwiegend bei Rotweinen verwendet, um Anthocyangruppen zu binden, also den Gerbstoffgehalt zu reduzieren; der Vorgang macht den Wein weicher und entfärbt etwas. Für die Behandlung wird Eiklar vom Dotter getrennt und in den Wein gerührt. Nach etwa einer Woche kann der Wein von dem ausgefällten Niederschlag abgezogen werden. Seit dem 1. Juli 2012 müssen Etiketten von derart behandelten Weinen den Hinweis "enthält Ei" tragen (Grenzwert: 0,25 mg/l); Albumin gehört zu den Allergenen, für die die Ausnahmeregelung für die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht im Jahr 2007 ausgelaufen ist.
Aligoté
Weiße französische Rebsorte Im Burgund heimische, in Frankreich insgesamt aber an Bedeutung verlierende Rebsorte, die ähnlich wie Chardonnay aus einer natürlichen Kreuzung aus einer Pinot-Sorte und Gouais Blanc hervorgegangen ist. In Osteuropa erfreut sich die eher etwas einfache, aber frisch-fruchtige Weißweine ergebende Sorte größerer Beliebtheit.
Alkaios von Lesbos
Dichter der griechischen Antike Der Mann lebte ca. 600 vor Christus und würde hier nicht auftauchen, wäre er nicht verantwortlich für den schönen Spruch ‚ο?νος κα? ?λ?θεα‘ (Lateinisch: ‚In Vino Veritas‘)
alkalisch
1. Begriff aus der Chemie für bestimmte Eigenschaften einer Lauge Der Begriff "alkalisch" ist abgeleitet aus dem arabischen Wort "al kalja" für Pottasche, was nichts anderes ist als Kaliumcarbonat. Bei der Verbrennung der reaktionsfreudigen Alkalimetalle (Kalium, Natrium u. a.) entstehen Peroxide und Hyperoxide, die als starke Oxidationsmittel heftig mit Wasser reagieren und dabei u. a. Laugen bilden.
Eine Lauge ist eine wässrige Lösung mit einem ph-Wert größer als 7, also mit einer hohen Wasserstoffionenkonzentration - die Lösung ist alkalisch, man sagt auch basisch. Ein ph-Wert unter 7 zeigt dagegen eine Säure an.
2. Weinansprache
Der Begriff "alkalisch" als Bezeichnung für einen leicht salzig schmeckenden Wein wird eher selten verwendet und ist auch ein wenig irreführend. Die Formulierung geht evtl. darauf zurück, dass Alkalimetalle mit Halogenen Salze bilden (z. B. Natrium und Chlor = NaCl = Steinsalz).
Eine Lauge ist eine wässrige Lösung mit einem ph-Wert größer als 7, also mit einer hohen Wasserstoffionenkonzentration - die Lösung ist alkalisch, man sagt auch basisch. Ein ph-Wert unter 7 zeigt dagegen eine Säure an.
2. Weinansprache
Der Begriff "alkalisch" als Bezeichnung für einen leicht salzig schmeckenden Wein wird eher selten verwendet und ist auch ein wenig irreführend. Die Formulierung geht evtl. darauf zurück, dass Alkalimetalle mit Halogenen Salze bilden (z. B. Natrium und Chlor = NaCl = Steinsalz).
Alkohol
(Trink-) Alkohol auch Ethanol, Äthanol oder Ethylalkohol Unser bekannter Trinkalkohol ist eine organische Verbindung und gehört mit seinem Alkylrest und der funktionellen OH-Gruppe zur Familie der Alkohole. Das Wort kommt aus dem Arabischen und bedeutet "reine Substanz". Die Eigenschaften des Trinkalkohols sind vielfältig, herausragend ist jedoch seine Löslichkeit in Wasser, denn sonst gäbe es keinen Wein.
Alkohol entsteht im Wein durch die alkoholische Gärung aus Zucker, die Arbeit wird von Hefen der Art Saccharomyces cerevisiae geleistet, auch bekannt als Bierhefe. Die Ausgangsmenge des Zuckers ist entscheidend für den späteren Alkoholgehalt eines Weines, ungeachtet einer erlaubten, nachträglichen Erhöhung (Chaptalisierung, Chaptalisation); aus 100 g Zucker werden etwa 47 g Alkohol gebildet, der Rest ist Kohlendioxid.
Im Wein wird der Alkohol in Prozentvolumen (% Vol.) angegeben. Weine enthalten je nach Typ bis zu max.16 % Vol. Alkohol. Oberhalb dieser Marke sterben die Hefen an ihrer eigenen Alkoholproduktion ab. Alkoholwerte darüber hinaus können nur durch Zugabe von Fremdalkohol (Aufspriten) entstehen, es handelt sich dann um Liköre oder Likörweine, die aber auch durch das Abstoppen der Gärung im Wein durch Aufspriten entstehen können.
Alkohol entsteht im Wein durch die alkoholische Gärung aus Zucker, die Arbeit wird von Hefen der Art Saccharomyces cerevisiae geleistet, auch bekannt als Bierhefe. Die Ausgangsmenge des Zuckers ist entscheidend für den späteren Alkoholgehalt eines Weines, ungeachtet einer erlaubten, nachträglichen Erhöhung (Chaptalisierung, Chaptalisation); aus 100 g Zucker werden etwa 47 g Alkohol gebildet, der Rest ist Kohlendioxid.
Im Wein wird der Alkohol in Prozentvolumen (% Vol.) angegeben. Weine enthalten je nach Typ bis zu max.16 % Vol. Alkohol. Oberhalb dieser Marke sterben die Hefen an ihrer eigenen Alkoholproduktion ab. Alkoholwerte darüber hinaus können nur durch Zugabe von Fremdalkohol (Aufspriten) entstehen, es handelt sich dann um Liköre oder Likörweine, die aber auch durch das Abstoppen der Gärung im Wein durch Aufspriten entstehen können.
Alkohol (gesamt, natürlich, potenziell, vorhanden)
Alkohol, gesamt: Summe aus natürlichem und potenziellem Alkohol. Alkohol, natürlich: Gesamtalkoholgehalt vor Anreicherung.
Alkohol, potenziell: Alkoholgehalt, der durch vollständiges Vergären erzielt werden könnte.
Alkohol, vorhanden: Tatsächlich im Wein enthaltener Alkohol.
Alkohol, potenziell: Alkoholgehalt, der durch vollständiges Vergären erzielt werden könnte.
Alkohol, vorhanden: Tatsächlich im Wein enthaltener Alkohol.
alkoholarm
Weinbeschreibung - Bezeichnung für einen Wein mit wenig Alkohol Alkoholarm wird häufig mit dem Begriff alkoholreduziert verwechselt, was mit einem technisch reduzierten Alkoholgehalt des Getränks auf 0,5 bis 4 % Vol. verbunden ist. Als Weinbeschreibung ist ein subjektiver Eindruck von wenig Alkohol gemeint, wie er oft bei Kabinettweinen vorkommt. Ansonsten ist alkoholarm auch ein definierter Begriff aus dem Reich der Biere.
Alkoholangabe
Angabe des Alkoholgehalts eines Weins, Perl- oder Schaumweins auf dem EtikettDie Angabe des Alkoholgehalts in % Vol. auf dem Etikett ist eine Pflichtangabe, die zusammen mit den anderen Pflichtangaben (obligatorischen Angaben) in einem Sichtfeld in einer bestimmten Mindestgröße der Schrift erfolgen muss. Die Schriftgröße hängt vom Volumen des jeweiligen Gebindes (der Flasche) ab: bis 0,2 l mindestens 2 mm, über 0,2 l bis 1,0 l mindestens 3 mm, darüber mindestens 5 mm. Als Einheit können dafür auch die Literteilungen cl und ml verwendet werden.Als vorangestellter Zusatz erlaubt, aber nicht gefordert sind die Angaben ‚vorhandener Alkohol(gehalt)‘ oder die Abkürzung ‚alc‘.
alkoholfrei
Bezeichnung für Wein mit einem Alkoholgehalt bis 0,5 % Vol. Alkoholfreie Weine unterliegen dem Lebensmittelrecht, gleichwohl ist im Weingesetz geregelt, welche Voraussetzungen die Grundweine erfüllen müssen und welche Verfahren zur Herstellung angewandt werden dürfen. Die Produkte müssen "... aus Wein unter schonender Entgeistung durch thermische Prozesse, Membranprozesse, bei deren Anwendung eine Volumenverminderung des Weines von höchstens 25 vom Hundert eintreten darf, oder Extraktion mit flüssigem Kohlendioxid hergestellt wurden", wie es dort wörtlich heißt. Er muss außerdem weniger als 0,5 % Vol. Alkohol enthalten und als alkoholfreier Wein auf dem Etikett bezeichnet werden.
alkoholisch
Weinansprache bei sensorischer Wahrnehmung eines (zu) hohen Alkoholgehaltes Umgangssprachlich ist "alkoholisch" ein Adjektiv, das angibt, dass in einer (wässrigen) Lösung Alkohol enthalten ist, also in der Bedeutung des hierfür korrekten Wortes "alkoholhaltig". Man spricht z. B. von einem alkoholischen Getränk im Gegensatz zu Wasser, Saft, Tee etc.
Die Weinsensorik geht grundsätzlich davon aus, dass Alkohol (fast) immer im Wein enthalten ist, weshalb "alkoholisch" hier nicht "alkoholhaltig", sondern "es ist zu viel Alkohol enthalten" bedeutet; zu viel deshalb, weil er herauszuschmecken ist und der Wein dadurch unangenehm und unharmonisch wirkt. Man sagt in einem solchen Fall auch, der Wein schmeckt "brandig" (von Weinbrand). Dieser Eindruck entsteht immer dann, wenn die enthaltene Menge Alkohol in einem ungünstigen Verhältnis zu den anderen Weininhaltsstoffen steht. In Deutschland tritt dieser Effekt meist im Zusammenhang mit einer etwas zu ehrgeizigen Chaptalisierung auf - wenn nämlich die Grenzen der erlaubten Verbesserung auf "Teufel komm raus" ausgeschöpft werden.
Die Weinsensorik geht grundsätzlich davon aus, dass Alkohol (fast) immer im Wein enthalten ist, weshalb "alkoholisch" hier nicht "alkoholhaltig", sondern "es ist zu viel Alkohol enthalten" bedeutet; zu viel deshalb, weil er herauszuschmecken ist und der Wein dadurch unangenehm und unharmonisch wirkt. Man sagt in einem solchen Fall auch, der Wein schmeckt "brandig" (von Weinbrand). Dieser Eindruck entsteht immer dann, wenn die enthaltene Menge Alkohol in einem ungünstigen Verhältnis zu den anderen Weininhaltsstoffen steht. In Deutschland tritt dieser Effekt meist im Zusammenhang mit einer etwas zu ehrgeizigen Chaptalisierung auf - wenn nämlich die Grenzen der erlaubten Verbesserung auf "Teufel komm raus" ausgeschöpft werden.
alkoholreduziert
Bezeichnung für Wein mit einem Alkoholgehalt zwischen 0,5 und 4 % Vol. Die Bezeichnung ‚alkoholreduziert‘ ist ein klar definierter Begriff, wird aber oft verwechselt mit 'alkoholarm', wie es bei Bier zur Anwendung kommt. Die festgelegte Spanne von 0,5 bis 4 % Vol. Alkohol rückt solche Weine gleichzeitig von den alkoholfreien Weinen ab, deren Alkoholgehalt unter 0,5 % Vol. liegen muss.
Die alkoholreduzierten Weine unterliegen wie die alkoholfreien Weine in erster Linie dem Lebensmittelrecht.
Die alkoholreduzierten Weine unterliegen wie die alkoholfreien Weine in erster Linie dem Lebensmittelrecht.
Allier
Ein nach dem Fluss Allier benanntes französisches Département in der Region Auvergne Das Allier liegt im nördlichen Teil des Zentralmassivs und verfügt über mehrere große Waldgebiete mit alten Beständen an so genannten Traubeneichen.
Der bekannteste Forst ist das Troncais, das besonders geeignetes Holz für die Barriqueherstellung liefert. Es hat einen hohen Gerbstoffgehalt und ist sehr feinporig, was eine langsame Abgabe der erwünschten Stoffe an den Wein bewirkt. Barriques mit der übergeordneten Prägung "Allier" können auch aus anderen Forsten wie dem Gros Bois oder Dreuille stammen.
Der bekannteste Forst ist das Troncais, das besonders geeignetes Holz für die Barriqueherstellung liefert. Es hat einen hohen Gerbstoffgehalt und ist sehr feinporig, was eine langsame Abgabe der erwünschten Stoffe an den Wein bewirkt. Barriques mit der übergeordneten Prägung "Allier" können auch aus anderen Forsten wie dem Gros Bois oder Dreuille stammen.
alt, altern
Natürlicher Vorgang im Wein, der durch stoffliche Veränderungen bzw. Oxidation hervorgerufen wird und unterschiedlich schnell verläuft Das hängt aber nicht nur vom Wein selbst ab, sondern auch von seiner Lagerung und der Wahl des Verschlusses; denn hohe Temperaturen, häufige Temperaturschwankungen, Licht, Erschütterungen sowie ein zu hoher Gasaustausch durch den Korken wirken sich negativ auf eine gesunde Entwicklung zum Höhepunkt aus - der Wein altert schneller.
Alt: Weinansprache für Wein, der über die ‚Edelfirne‘ hinaus ist.
Mit anderen Worten: Der richtige Zeitpunkt zum Wein-Genuss wurde verpasst.
Alt: Weinansprache für Wein, der über die ‚Edelfirne‘ hinaus ist.
Mit anderen Worten: Der richtige Zeitpunkt zum Wein-Genuss wurde verpasst.
Allergenpiktogramme
Auf dem Etikett erlaubte Symbole zur (zusätzlichen) Kennzeichnung von Stoffen, die als Allergen eingestuft sind
Für Wein sind in der EU zurzeit drei als Allergene bekannte Stoffe mit folgender Formulierung ab dem jeweiligen Grenzwert auszeichnungspflichtig: seit 11/2006 Schwefel (ab 10 mg/l – ‚enthält Sulfite‘), seit 1/2012 Milchprodukte (z. B. Kasein, ab 0,25 mg/l – ‚enthält Milch‘), seit 1/2012 Ei-Produkte (z. B. Lysozym, ab 0,25 mg/l – ‚enthält Ei‘). Diese Stoffe können durch Behandlungs- oder Schönungsmaßnahmen in den Wein gelangen und in gewissen Mengen dort verbleiben. Grundsätzlich müssen die Angaben schriftlich in der jeweiligen Landessprache (oder in einer erlaubten Sprache wie z. B. Deutsch in Estland o. Ä.) auf dem Etikett vermerkt werden. Es ist jedoch erlaubt, zusätzlich Hinweise als Piktogramme anzubringen, um das Erkennen der Allergenangaben zu erleichtern. Dazu gibt es Piktogramme, die einzeln mit den entsprechenden Symbolen (Ei, Milchflasche SO2) auf die Stoffe hinweisen und ein Piktogramm, das ggf. für alle drei Stoffe Verwendung findet.
Auf dem Etikett erlaubte Symbole zur (zusätzlichen) Kennzeichnung von Stoffen, die als Allergen eingestuft sind
Für Wein sind in der EU zurzeit drei als Allergene bekannte Stoffe mit folgender Formulierung ab dem jeweiligen Grenzwert auszeichnungspflichtig: seit 11/2006 Schwefel (ab 10 mg/l – ‚enthält Sulfite‘), seit 1/2012 Milchprodukte (z. B. Kasein, ab 0,25 mg/l – ‚enthält Milch‘), seit 1/2012 Ei-Produkte (z. B. Lysozym, ab 0,25 mg/l – ‚enthält Ei‘). Diese Stoffe können durch Behandlungs- oder Schönungsmaßnahmen in den Wein gelangen und in gewissen Mengen dort verbleiben. Grundsätzlich müssen die Angaben schriftlich in der jeweiligen Landessprache (oder in einer erlaubten Sprache wie z. B. Deutsch in Estland o. Ä.) auf dem Etikett vermerkt werden. Es ist jedoch erlaubt, zusätzlich Hinweise als Piktogramme anzubringen, um das Erkennen der Allergenangaben zu erleichtern. Dazu gibt es Piktogramme, die einzeln mit den entsprechenden Symbolen (Ei, Milchflasche SO2) auf die Stoffe hinweisen und ein Piktogramm, das ggf. für alle drei Stoffe Verwendung findet.
Alte Reben
Erlaubte, aber unklare Angabe auf dem Etikett, die aussagt, dass der Wein von älteren Rebstöcken stammt Weinen aus älteren Rebstöcken wird oft eine potenziell höhere Qualität zugesprochen als solchen, die aus jüngeren Rebbeständen stammen. Der Grund ist u. a. ein mit der Zeit reduzierter Fruchtansatz bei gleichzeitig stärker ausgeprägtem Wurzelwerk, was eine Verteilung von mehr Nährstoffen und Zucker auf weniger Beeren bedingt. ‚Alte Reben‘ (franz. vieilles vignes) ist also eine Art Qualitätsaussage, die allerdings nicht belegt werden muss - wie alt die Reben für einen solchen Wein sein müssen, damit der Hinweis aufs Etikett darf, ist nämlich nicht geregelt. Unter Winzern wird eine Rebanlage ab einem Alter von mindestens 25 Jahren als ‚alt‘ oder ‚älter‘ angesehen, manche Quellen nennen 25 Jahre auch als Mindestalter. Der genannte Effekt wird jedoch oft nur bei ‚wirklich alten‘ Anlagen deutlich, also solchen, die mindestens 50 Jahre erreicht haben.
allochthon
Aus der Fremde stammend Das griechische Wort heißt wörtlich ‚von anderer Erde‘, also nicht von hier. Im Gegensatz zum Gegenteil, nämlich 'autochthon', was ‚heimisch‘ bedeutet, hört man den Begriff allochthon im Zusammenhang mit Rebsorten inzwischen eher selten
Altenberg
Name vieler Einzellagen in Deutschland Im Markgräflerland gibt es die Einzellage Laufener Altenberg, im Remstal die Einzellagen Beutelsbacher Altenberg, Schnaiter Altenberg und Strümpfelbacher Altenberg. Die Bedeutung des Lagennamens Altenberg wird häufig missverstanden. Gemeint ist nämlich nicht ein alter Berg, also eine besonders alte Weinlage, sondern ein Weinberg für die Alten, den diese bis an ihr Lebensende bewirtschaften konnten - so war es zumindest früher. Der ‚Laufener Altenberg‘ ist bekannt für exzellente Gutedelweine und Pinots. Im Beutelsbacher und im Schnaiter Altenberg gedeihen ausgewogene Weißweine u. a. Riesling, Kerner, Weißburgunder, Gewürztraminer, aber auch rote Sorten wie Lemberger. Schmackhafte Trollinger gedeihen hingegen im Strümpfelbacher Altenberg in luftiger Höhe am steilen Hang bei ganztägiger Sonnenpräsenz von Süd bis West.
Amerikanerreben
Sammelbezeichnung für amerikanische Wildreben.Als Amerikanerreben gelten alle in Amerika heimischen (wilden) Weinreben, die nicht der Art Vitis vinifera angehören. Für den Ertragsweinbau sind Reben solcher Sorten in der EU nicht zugelassen, allerdings wäre ein solches Unterfangen auch nicht besonders erfolgreich, denn Amerikanerreben zeichnen sich durch einen ziemlich unangenehmen Geruch und Geschmack aus, der verallgemeinernd als "Fox-Ton" bezeichnet wird (siehe dort).
Die Amerikanerreben haben allerdings den gewaltigen Vorteil, gegen die Wurzelreblaus weitgehend resistent zu sein, weshalb sie als Unterlagsrebe für aufgepfropfte Edelreiser von Vitis vinifera oder der Zucht solcher Unterlagen praktisch unersetzlich sind. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Nutzung zur Züchtung von so genannten Piwis, also (fast) pilzresistenten Sorten, hauptsächlich gegenüber Echtem und Falschem Mehltau. Da diese Pilze wie die Reblaus aus Amerika eingeschleppt wurden, haben Amerikanerreben entsprechende Abwehrmechanismen, derer man sich bei der Kreuzung bedienen möchte. Sorten, die dabei herauskommen, werden auch als 'interspezifische Rebsorten' oder 'Hybriden' bezeichnet; bisweilen schmeckt man ihnen ihre Abstammung auch noch an.
Ammonium
Stickstoffverbindung mit Wasserstoff (NH4+)
Ammoniumsulfat
Salz von Ammoniak und Schwefelsäure Neben der Bedeutung als Düngerzusatz wird Ammoniumsulfat gern auch als Nährsalzmischung für Hefen in der Weinbereitung verwendet.
Ampelographie
Rebsortenkunde mit wissenschaftlichem Anspruch Taxonomie (Klassifizierung), Erkennung im Feld, Abstammungslehre, Herkunft, Leistungsfähigkeit, pflanzenbauliche Eigenschaften und Wechselwirkung mit der Umwelt: Das sind die wichtigsten Einzelaspekte, mit denen sich die Ampelographie (Ampelografie) beschäftigt.
Wer von 'ampelographischen Merkmalen' spricht, meint in der Regel das äußere Erscheinungsbild (Phaenotypus) eines Rebstocks und seiner Organe über das Jahr hinweg bei einer konkreten Rebsorte. Die Merkmale dienen also der Zuordnung und Unterscheidung in Form, Größe, Farbe und Ausprägung. Anhand des Wuchses, des Triebs und der Triebspitze, der Blätter und der Trauben (eigentlich Rispen) kann auch ein interessierter Laie zumindest geläufige Rebsorten recht sicher identifizieren.
amorph
Beschreibung für eine unspezifische Trübung im Wein Als amorph (wörtlich: ohne Gestalt) wird üblicherweise eine Struktur bezeichnet, die bei flüchtiger Betrachtung keine Ordnung aufweist. Im Rahmen einer Weinansprache vermittelt der Begriff "amorph" zwar den Anschein besonderer Kennerschaft, da aber Trübungen im Wein eigentlich immer amorph sind, könnte man auch sagen: „Der Wein ist trüb."
Amtliche Prüfnummer (AP-Nr.)
Qualitätsweine unterliegen in Deutschland einer staatlichen Überwachung Bei bestandener Qualitätsweinprüfung wird eine Amtliche Prüfnummer (AP-Nr.) zugeteilt. Neben Informationen wie der Nummer des zuständigen Weinbauamtes (je nach Bundesland bzw. Weinbaugebiet), des Betriebes selbst und der Angabe des Jahres der Abfüllung ist in die AP-Nr. auch die betriebsinterne Losnummer eines jeden Weines integriert.
Beispiel: Ein Wein trägt die Nummer: (Württemberg) 0 002 001 12 /n.
Dabei sind die erste 0 und die letzte Angabe (/n) interne Kennzeichnungen, die nicht zur offiziellen AP-Nr. gehören.Die eigentliche AP-Nr. beginnt mit der 002, dies ist die Betriebsnummer. Die drei Ziffern 001 und die folgende 12 geben an, dass der Wein die erste Füllung im Jahr 2012 ist (nicht etwa des Jahrgangs 2012).
Dabei sind die erste 0 und die letzte Angabe (/n) interne Kennzeichnungen, die nicht zur offiziellen AP-Nr. gehören.Die eigentliche AP-Nr. beginnt mit der 002, dies ist die Betriebsnummer. Die drei Ziffern 001 und die folgende 12 geben an, dass der Wein die erste Füllung im Jahr 2012 ist (nicht etwa des Jahrgangs 2012).
Die Vergabe der AP-Nr. ist eng verbunden mit der Philosophie der so genannten ‚Qualität im Glas‘ (siehe dort), die man im Zuge des Anstellungsverfahrens nicht nur durch eine formale und analytische, sondern auch durch eine sensorische Prüfung sicherstellen möchte.
Amurensis
Asiatische Wildrebenart mit Bedeutung für die Züchtung von Piwis und Unterlagsreben.
Die aus dem ostasiatischen Raum stammende, erstmals im Amur-Tal entdeckte Wildrebe Vitis amurensis ist sehr widerstandsfähig gegen Frost und zeigt eine Teilresistenz gegenüber verschiedenen Pilzarten wie Echtem und Falschem Mehltau. Die Wildrebe eignet sich deshalb auch für die Piwi-Züchtung, was in einer Reihe neuer Rebsorten bereits zum Ausdruck kommt. Cabernet Cortis ist beispielsweise eine Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Solaris, Letztere hat u. a. eine Amurensis-Einkreuzung vorzuweisen.
Asiatische Wildrebenart mit Bedeutung für die Züchtung von Piwis und Unterlagsreben.
Die aus dem ostasiatischen Raum stammende, erstmals im Amur-Tal entdeckte Wildrebe Vitis amurensis ist sehr widerstandsfähig gegen Frost und zeigt eine Teilresistenz gegenüber verschiedenen Pilzarten wie Echtem und Falschem Mehltau. Die Wildrebe eignet sich deshalb auch für die Piwi-Züchtung, was in einer Reihe neuer Rebsorten bereits zum Ausdruck kommt. Cabernet Cortis ist beispielsweise eine Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Solaris, Letztere hat u. a. eine Amurensis-Einkreuzung vorzuweisen.
anaerob
Fachbegriff für bio-chemische Reaktionen (Stoffwechsel) ohne Sauerstoff, z. B. Gärungsvorgänge etc.
Anbaustopp
Verbot von Rebenneupflanzungen in der EU Zur Vermeidung von Übermengen wurde im Jahr 1976 EU-weit ein Anbaustopp für Reben im Ertragsweinbau ausgesprochen, der bis heute immer wieder verlängert wurde, die derzeit gültige Frist läuft Ende 2015 aus. Danach sollen bis 2030 jährlich maximal 1 % der bestehenden Anbaufläche hinzukommen können - was sich aber ganz schön summieren kann. Das Gesetz wurde immer wieder durch einzelne Ausnahmeregelungen aufgehoben, z. B. um eine (national oder regional) längerfristig bestehende Nachfrage bedienen zu können.
Neben der Vermeidung von Übermengen dient der Anbaustopp im Zusatznutzen auch dem Schutz der Landschaft. Zuletzt hatten sich zahlreiche Winzer vor allem aus Anbaugebieten mit vielen Steillagen besorgt gezeigt, weil einige EU-Weinbauländer und Teile der EU-Kommission selbst eine komplette Aufhebung des Anbaustopps und damit die (dann allerdings immer noch genehmigungspflichtige) Nutzung beinahe beliebiger Flächen für den Weinbau gefordert hatten. Dieses Ansinnen wurde jedoch, allerdings unter Inkaufnahme des oben genannten Kompromisses mit der 1-Prozent-Regelung zurückgewiesen.
animalisch
Fehlton im Wein, der an tierische Gerüche gemahnt Animalische Noten im Wein sind in der Regel auf mikrobiologische Probleme zurückzuführen. Ein sehr bekanntes Beispiel dafür ist ‚Brett‘, hervorgerufen durch die Hefe Brettanomyces bruxellensis. Das sensorisch wahrnehmbare Ergebnis erinnert tatsächlich an einen kleinen Zoo, in dem Affen ihren ‚Apeshit‘ machen, Pferde ‚Pferdeschweiß‘ schwitzen, Hunde einfach nur ‚nass‘ sind und Mäuse vor sich hin ‚mäuseln‘, man sagt auch 'pieseln'.
anregend
Beschreibung für minimal spürbare Kohlensäure im Wein
Diese positiv gemeinte Weinansprache versucht den Eindruck zu beschreiben, den ein Wein aufgrund einer minimal spürbaren Kohlensäure am Gaumen hinterlässt. Das Wort beschreibt dabei keinen Geschmack, sondern eine so genannte taktile Wahrnehmung, die durch den Trigeminus-Nerv übertragen wird. Die Bezeichnung ‚anregend‘ ist allerdings sehr dehnbar, zumindest was die Intensität der auslösenden Kohlensäure anbelangt: Spricht man nämlich bei Perl- oder Schaumwein von ‚anregend‘, ist eine ungleich größere CO2-Menge am Werk.
Beschreibung für minimal spürbare Kohlensäure im Wein
Diese positiv gemeinte Weinansprache versucht den Eindruck zu beschreiben, den ein Wein aufgrund einer minimal spürbaren Kohlensäure am Gaumen hinterlässt. Das Wort beschreibt dabei keinen Geschmack, sondern eine so genannte taktile Wahrnehmung, die durch den Trigeminus-Nerv übertragen wird. Die Bezeichnung ‚anregend‘ ist allerdings sehr dehnbar, zumindest was die Intensität der auslösenden Kohlensäure anbelangt: Spricht man nämlich bei Perl- oder Schaumwein von ‚anregend‘, ist eine ungleich größere CO2-Menge am Werk.
Anschnitt
Stehenlassen einer gewünschten Anzahl von Augen beim Rebschnitt Rebschnitt wird hauptsächlich deshalb durchgeführt, damit ein Stock nicht unkontrolliert Trauben produziert. Im professionellen Weinbau sind aus Qualitätsgründen bestimmte Höchstmengen für den Ertrag festgelegt, die ein Winzer einhalten muss. Er schneidet den Rebstock deshalb gezielt auf eine bestimmte Anzahl von Augen an, aus denen sich Triebe mit einer vorhersehbaren Traubenanzahl entwickeln.
Anwande(r)
Veralteter Begriff für die Stirnseite einer Rebanlage quer zu den Zeilen Die Anwande hat ihren Namen von der Notwendigkeit einen Pflug oder einen Traktor am Ende einer Zeile zu wenden. Da die Fläche für die Anwande manchmal nicht zum Besitz eines Bauern oder Winzers gehörte, waren Regelungen über deren Nutzung unabdingbar.
Anthocyane
Rote bis bläulich-violette (sekundäre) Pflanzenfarbstoffe Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt bedeutet es eigentlich "blaue Blume", allerdings sind die den Flavonoiden zugeordneten und damit zu den Phenolen gehörenden Pflanzenfarbstoffe für das ganze Farbspektrum von Rot über Blau und Violett bis Schwarz zuständig - gerade auch bei dunklen Weinbeeren, wo die Anthocyane vorwiegend in der Schale sitzen. Der Stoff wird dort als Sonnenschutz gebildet, um die empfindliche DNA in den Zellen zu schützen; was auch erklärt weshalb rote Rebsorten aus unseren (oft bedeckten) Breiten meist etwas heller sind. Jedenfalls sind es genau diese wasserlöslichen Farbstoffe, die es bei der Rotweinbereitung durch die Einmaischung aus den Schalen der Beeren zu lösen gilt.
Übrigens hängt die Farbe eines Rotweins stark von seinem ph-Wert ab und dieser wiederum von seiner Säure. Rotweine mit wenig Säure zeigen einen relativ hohen ph-Wert (nahe 4); dann absorbieren die Anthocyane das Licht in einem Wellenbereich, der den Wein leicht bläulich unterm Dunkelrot schimmern lässt.
AOC, AOP
Appellation d’Origine Contrôlée60 Jahre lang war AOC das französische Kürzel für die kontrollierte Herkunft vor allem von Weinen, es entsprach etwa unserem QbA. Seit 2009 ist allerdings im Zug der EU-weiten Bemühungen, Herkünfte zu schützen, ein AOP - Appellation d’Origine Protégée daraus geworden. Nach einer Übergangszeit wird ab dem Jahrgang 2014 das AOC auf neuen Etiketten nicht mehr geduldet.
Mit der neuen Bezeichnung haben sich auch einige neue Regelungen für französische Weine ergeben, die teilweise strenger gefasst sind als bisher. Außerdem gibt es neue, immer enger werdende Abstufungen für die Herkunft: AOP regional für Weine aus einer definierten Region, AOP kommunal für Weine einer bestimmten Gemeinde und AOP cru für Weine eines bestimmten Weinguts oder einer Lage.
Aperitif
Getränk als Einstimmung für den Abend oder zum Essen; meist Sekt, Sherry ... Das Wort Aperitif stammt aus dem lateinischen Verb ‚aperire‘, was auf Deutsch ‚öffnen‘ heißt. Mit einem Aperitif öffnet man sich für einen Abend ebenso wie für ein Menü. Daraus ergibt sich auch die Eignung eines Getränks als Aperitif: Er sollte nicht sättigend sein, nicht zu viel Alkohol enthalten und insgesamt so unkompliziert daherkommen, damit die Gäste zusammen mit einigen Kleinigkeiten zum Knabbern die Zeit angeregt überbrücken können - entweder bis zu Tisch gerufen wird oder bis die Feier ihren Lauf genommen hat. Die italienische ‚Aperitivo-Kultur‘ ist dann noch einmal eine Sache für sich.
Aphrometer
Handliches Gerät (Hohlnadel) zur Messung des Kohlendioxid-Überdrucks zum Beispiel in Schaumweinflaschen (von griechisch ‚aphros‘ = Schaum)
Apfelsäure
Nicht flüchtige Carbonsäure; im Wein mit kräftig saurem Geschmack
Apfelsäure kommt in vielen unreifen Früchten in durchaus hoher Konzentration vor. In der Weinbeere nimmt der Gehalt an Apfelsäure mit dem Beginn der Reife im Juli wieder ab. Besonders bei Rotwein wird gern nach der alkoholischen Gärung eine so genannte malolaktische Gärung (auch BSA - biologischer Säureabbau genannt) eingeleitet, in deren Zug die im Geschmack als spitz empfundene Apfelsäure von Milchsäurebakterien unter Bildung von Kohlensäure in die mildere Milchsäure umgewandelt wird. Die Apfelsäure stellt nach der Weinsäure den höchsten Säureanteil im Wein, ist aber entgegen einer immer wieder geäußerten Auffassung nicht für das Aroma "grüner Apfel" verantwortlich. Dieses ist vor allem auf die Kombination der Aldehyde Hexanal und trans-2-Hexenal mit dem Carbonsäureester Ethyl-2-methylbutyrat zurückzuführen.
Nicht flüchtige Carbonsäure; im Wein mit kräftig saurem Geschmack
Apfelsäure kommt in vielen unreifen Früchten in durchaus hoher Konzentration vor. In der Weinbeere nimmt der Gehalt an Apfelsäure mit dem Beginn der Reife im Juli wieder ab. Besonders bei Rotwein wird gern nach der alkoholischen Gärung eine so genannte malolaktische Gärung (auch BSA - biologischer Säureabbau genannt) eingeleitet, in deren Zug die im Geschmack als spitz empfundene Apfelsäure von Milchsäurebakterien unter Bildung von Kohlensäure in die mildere Milchsäure umgewandelt wird. Die Apfelsäure stellt nach der Weinsäure den höchsten Säureanteil im Wein, ist aber entgegen einer immer wieder geäußerten Auffassung nicht für das Aroma "grüner Apfel" verantwortlich. Dieses ist vor allem auf die Kombination der Aldehyde Hexanal und trans-2-Hexenal mit dem Carbonsäureester Ethyl-2-methylbutyrat zurückzuführen.
Appellation
In Frankreich: räumlich genau umgrenztes Weinbaugebiet für Qualitätswein (siehe unter AOC / AOP)
In Frankreich: räumlich genau umgrenztes Weinbaugebiet für Qualitätswein (siehe unter AOC / AOP)
Aräometer
Senkwaage zur Bestimmung des Alkoholgehalts einer Flüssigkeit (hier: Wein) Der Name Aräometer stammt aus dem Griechischen, araios = dünn, metron = Maß. Das Gerät bestimmt die Dichte oder das spezifische Gewicht einer Flüssigkeit, was einen Schluss auf deren Alkoholgehalt zulässt. In der täglichen Praxis werden meist Skalenaräometer verwendet z. B. die Klosterneuburger Mostwaage. Das Gerät schwimmt mit einem Gewicht in seinem unteren Teil in der zu messenden Flüssigkeit, an der Eintauchtiefe kann man mittels einer Skala am oberen Teil des Gerätes die Dichte ablesen.
Nicht zu verwechseln übrigens ist das Aräometer mit dem Aerometer, das bei Gasen zum Einsatz kommt.
Ar (a)
Landwirtschaftliches Flächenmaß Das Ar ist eine Maßeinheit vorwiegend für landwirtschaftliche Flächen, das Einheitenzeichen ist a; die Einheit ist heute außerhalb der Landwirtschaft noch am ehesten geläufig als Hektar (ha), das Hundertfache von einem Ar. Der Zusammenhang zwischen Quadratmeter und Ar lautet: 100 m² = 1 a (die Fläche muss nicht zwangsläufig quadratisch sein), 100 a = 1 ha = 10.000 m², 100 ha = 1 km2
Arbst
Auch Blauer Arbst Vom Verschwinden bedrohte rote Rebsorte, gilt als Mutation des Spätburgunders; Namensgeber für die bekannte Weinart ‚Weißherbst‘
arm
Bezeichnung für einen Wein mit sehr wenig Körper
Die negative Beschreibung ‚arm‘ wird meist für sehr einfache Weine mit geringen Extraktwerten verwendet, die keinerlei Struktur aufweisen - eng verwandt mit der ebenfalls negativen Bezeichnung ‚dünn‘.
Bezeichnung für einen Wein mit sehr wenig Körper
Die negative Beschreibung ‚arm‘ wird meist für sehr einfache Weine mit geringen Extraktwerten verwendet, die keinerlei Struktur aufweisen - eng verwandt mit der ebenfalls negativen Bezeichnung ‚dünn‘.
Arneis
Weiße italienische Rebsorte Arneis ist eine im Piemont heimische Rebsorte und wird dort fast ausschließlich in den Langhe-Hügeln kultiviert. Die Sorte war lange Zeit in Vergessenheit geraten, seit den frühen 90ern sind die fruchtig-gehaltvollen Weine aber wieder im Kommen. Möglich wurde das durch den Einsatz moderner Weinbereitungstechnik, die inzwischen bei einer Reihe von Produzenten erstaunliche Ergebnisse bringt. Die zwar etwas säurearmen, aber selten breit wirkenden Arneis-Weine verfügen im Idealfall über feine Aromen von Mandel, Birne und Melone.
Armagnac
Französischer Weinbrand aus der Gascogne Armagnac - benannt nach einer alten Grafschaft - ist ein Weinbrand mit geschützter Herkunft (seit 1936!), der aus den Weißweinen regionaler Rebsorten hergestellt wird. Wie bei Cognac spielt dabei Ugni Blanc eine wichtige Rolle (ca. 80 %), dazu kommen z. B. Colombard, Baco Blanc und noch ein knappes Dutzend weiterer heller Sorten. Die rund 13.000 große Anbaufläche ist in einer über 100 Jahre alten Verordnung festgelegt und umfasst Weinberge in drei benachbarten Départements. Die erzeugte Menge liegt bei rund 8,5 bis 9 Mio. Flaschen (0,7 l).
Der seit Mitte des 15. Jahrhunderts bekannte, weltweit geschätzte südwestfranzösische Weinbrand unterscheidet sich von seinem ebenfalls weltberühmten Pendent aus dem Gebiet Cognac vor allem dadurch, dass Armagnac traditionell nur einen einzigen Brenndurchgang erfährt. Die Apparaturen für die Armagnac-Herstellung enthalten allerdings eine Zusatzvorrichtung zur Abtrennung unerwünschter Fraktionen (Rektifikationskolonne), die das, was bei Cognac in zwei Durchläufen geschieht, in nur einem Vorgang ermöglicht. Der Mindestalkoholgehalt liegt bei 40 % Vol. Die Reifung findet in barriqueähnlichen Fässern (ca. 400 l) statt - je länger der Reifungsvorgang dauert, desto weicher und gehaltvoller wird der Weinbrand. Die einzelnen Bezeichnungen unterscheiden nach der genauen Herkunft (Bas-Armagnac mit ca. 55 % Mengenanteil, Ténarèze und Haut-Armagnac bzw. als Verschnitt nur Appellation Armagnac) und nach der Reifung bzw. dem Alter (Auszug): Trois Etoiles - Reifung mindestens ein Jahr; VS - mindestens zwei Jahre; VSOP - mindestens vier Jahre; XO - mindestens sechs Jahre; Hors d’Age – mindestens zehn Jahre.
Der seit Mitte des 15. Jahrhunderts bekannte, weltweit geschätzte südwestfranzösische Weinbrand unterscheidet sich von seinem ebenfalls weltberühmten Pendent aus dem Gebiet Cognac vor allem dadurch, dass Armagnac traditionell nur einen einzigen Brenndurchgang erfährt. Die Apparaturen für die Armagnac-Herstellung enthalten allerdings eine Zusatzvorrichtung zur Abtrennung unerwünschter Fraktionen (Rektifikationskolonne), die das, was bei Cognac in zwei Durchläufen geschieht, in nur einem Vorgang ermöglicht. Der Mindestalkoholgehalt liegt bei 40 % Vol. Die Reifung findet in barriqueähnlichen Fässern (ca. 400 l) statt - je länger der Reifungsvorgang dauert, desto weicher und gehaltvoller wird der Weinbrand. Die einzelnen Bezeichnungen unterscheiden nach der genauen Herkunft (Bas-Armagnac mit ca. 55 % Mengenanteil, Ténarèze und Haut-Armagnac bzw. als Verschnitt nur Appellation Armagnac) und nach der Reifung bzw. dem Alter (Auszug): Trois Etoiles - Reifung mindestens ein Jahr; VS - mindestens zwei Jahre; VSOP - mindestens vier Jahre; XO - mindestens sechs Jahre; Hors d’Age – mindestens zehn Jahre.
Arnsburger
Deutsche weiße Rebsorte Arnsburger wurde 1939 in Geisenheim (nach neuesten DNA-Untersuchungen) aus Müller-Thurgau x Weißer Gutedel (Chasselas) gezüchtet, erhielt aber erst 45 Jahre danach die Sortenzulassung. Im Ertragsweinbau ist die Rebsorte praktisch ohne Bedeutung, kam aber hin und wieder wegen ihrer diesbezüglichen Eigenschaften als Kreuzungspartner bei der Züchtung pilzresistenter Sorten zum Einsatz.
Aroma
Mannigfaltige, riech- und schmeckbare chemische Verbindungen im Wein Kaum ein Nahrungsmittel ist so reich an natürlichen Aromastoffen wie Wein, wo sich hunderte solcher Moleküle mit unterschiedlichster Ausprägung analysieren lassen. Zur Zuordnung der Herkunft dieser Stoffe unterscheidet man sortenspezifische, von der Pflanze an ihrem Standort entwickelte Primäraromen, durch Hefen während der Gärung hervorgerufene Sekundäraromen und durch den weiteren Ausbau z. B. in Holzfässern entstehende Tertiäraromen.
Chemisch betrachtet handelt es sich dabei meist um Alkohole, Aldehyde, Ester, Ketone oder Terpene, die man im Zuge von Weinbeschreibungen allerdings nicht mit ihrem wissenschaftlich korrekten Namen nennt, sondern aus Gründen der Anschaulichkeit vergleicht mit anderen uns bekannten Gerüchen und Geschmäckern von Beeren, Steinobst, Gemüse und anderen Pflanzen, Lebensmitteln oder Gegenständen. Man sagt also nicht "dieser Wein enthält eine große Menge Zimtsäureethylester", sondern "er besticht durch seine intensive Muskatnote", wenn man die besondere Charakteristik eines Gelben Muskatellers beschreiben will.
Unangenehme Gerüche und Geschmäcker, hervorgerufen durch Behandlungsfehler, unerwünschte mikrobiologische Aktivität oder Kontamination gehören hingegen in die Rubrik ‚Weinfehler‘.
Chemisch betrachtet handelt es sich dabei meist um Alkohole, Aldehyde, Ester, Ketone oder Terpene, die man im Zuge von Weinbeschreibungen allerdings nicht mit ihrem wissenschaftlich korrekten Namen nennt, sondern aus Gründen der Anschaulichkeit vergleicht mit anderen uns bekannten Gerüchen und Geschmäckern von Beeren, Steinobst, Gemüse und anderen Pflanzen, Lebensmitteln oder Gegenständen. Man sagt also nicht "dieser Wein enthält eine große Menge Zimtsäureethylester", sondern "er besticht durch seine intensive Muskatnote", wenn man die besondere Charakteristik eines Gelben Muskatellers beschreiben will.
Unangenehme Gerüche und Geschmäcker, hervorgerufen durch Behandlungsfehler, unerwünschte mikrobiologische Aktivität oder Kontamination gehören hingegen in die Rubrik ‚Weinfehler‘.
Aromawert
Quotient aus der Konzentration einer Substanz und seiner Geruchsschwelle Je höher dieser Quotient ausfällt, desto wichtiger ist der zugrunde liegende Aromastoff für die Anmutung des Weines. Als Geruchsschwelle bezeichnet man die Konzentration, bei der die Substanz unter geeigneten Bedingungen gerade noch mit der Nase wahrgenommen werden kann. Man ermittelt den Geruchsschwellenwert in der Regel in Wasser, damit keine Überdeckungen durch andere starke Aromen stattfinden und das Ergebnis beeinträchtigen. Der Geruchsschwellenwert für Linalool, das für das blumige Maiglöckchenaroma in Muskateller zuständig ist, liegt z. B. bei 0,006 mg/l. Bei einer durchschnittlichen Konzentration von ca. 0,75 mg/l ergibt das einen Aromawert von 125.
Aromarad
Runde (Papp-)Scheibe zum Einordnen/Ablesen von Weingerüchen und Weingeschmäckern
In den USA in den 80er-Jahren für Wein entwickelt, gibt es Aromaräder inzwischen für eine Reihe weiterer Lebens- bzw. Genussmittel. Der Aufbau von Aromarädern für Wein ist vom Prinzip her immer ähnlich, auch wenn es verständlicherweise für Weiß- und Rotweine unterschiedliche Versionen gibt. So gibt es meist einen inneren Ring, der eingeteilt ist in Segmente wie ‚fruchtig‘ oder ‚würzig‘. Diese erhalten nach innen die grobe Zuordnung, nach außen die konkretisierten Begriffe als Verfeinerung. Für das Segment ‚fruchtig‘ (bei Rotwein) zum Beispiel ‚Steinobst‘ als Oberbegriff und ‚Sauerkirsche‘ oder ‚Süßkirsche‘ als Konkretisierung; oder für würzig (ebenfalls Rotwein) ‚süße Gewürze‘ als Oberbegriff und ‚Vanille‘, ‚Zimt‘ und ‚Gewürznelke‘ als Details.
Runde (Papp-)Scheibe zum Einordnen/Ablesen von Weingerüchen und Weingeschmäckern
In den USA in den 80er-Jahren für Wein entwickelt, gibt es Aromaräder inzwischen für eine Reihe weiterer Lebens- bzw. Genussmittel. Der Aufbau von Aromarädern für Wein ist vom Prinzip her immer ähnlich, auch wenn es verständlicherweise für Weiß- und Rotweine unterschiedliche Versionen gibt. So gibt es meist einen inneren Ring, der eingeteilt ist in Segmente wie ‚fruchtig‘ oder ‚würzig‘. Diese erhalten nach innen die grobe Zuordnung, nach außen die konkretisierten Begriffe als Verfeinerung. Für das Segment ‚fruchtig‘ (bei Rotwein) zum Beispiel ‚Steinobst‘ als Oberbegriff und ‚Sauerkirsche‘ oder ‚Süßkirsche‘ als Konkretisierung; oder für würzig (ebenfalls Rotwein) ‚süße Gewürze‘ als Oberbegriff und ‚Vanille‘, ‚Zimt‘ und ‚Gewürznelke‘ als Details.
Zu den haptischen, also taktilen Wahrnehmungen des Trigeminusnervs (alles was kein Geschmack ist, sondern gespürt wird - kratzt, brennt, zäh oder scharf ist) gibt es neuerdings auch so eine Scheibe. In Australien hat man vor einigen Jahren analog zum ursprünglich kalifornischen Aromarad ein ‚Mouthfeel Wheel‘ gebastelt, mit dem man so unspezifische Termini wie Härte, Komplexität oder Textur engeren Begriffen zuordnen können soll. Unter dem Begriff ‚Texture‘ findet man dort aber lediglich die zwei Einzeleindrücke ‚Creamy‘ und ‚Syrup‘
Arrivage
Bei Subskriptionskauf: Auslieferung des bestellten Weines
Der französische Begriff bedeutet wörtlich ‚das Ankommen‘ und bezieht sich - im Zusammenhang mit Wein - neben der einfachen Tatsache des schlichten Ankommens ein Stück weit auch auf die Freude des (Privat-)Kunden, wenn der lange vorbestellte, praktisch blind gekaufte Wein endlich in den eigenen Keller kann, um dort in Ruhe weiter zu reifen. Die Subskription ist bei Bordeaux-Weinen ein übliches Verfahren, das inzwischen aber auch für Weine aus anderen Regionen und Weinbauländern üblich ist. Wie die Arrivage dort heißt, ist leider nicht bekannt.
Bei Subskriptionskauf: Auslieferung des bestellten Weines
Der französische Begriff bedeutet wörtlich ‚das Ankommen‘ und bezieht sich - im Zusammenhang mit Wein - neben der einfachen Tatsache des schlichten Ankommens ein Stück weit auch auf die Freude des (Privat-)Kunden, wenn der lange vorbestellte, praktisch blind gekaufte Wein endlich in den eigenen Keller kann, um dort in Ruhe weiter zu reifen. Die Subskription ist bei Bordeaux-Weinen ein übliches Verfahren, das inzwischen aber auch für Weine aus anderen Regionen und Weinbauländern üblich ist. Wie die Arrivage dort heißt, ist leider nicht bekannt.
Art
Weinbeschreibung - Synonym für den Charakter eines Weins Man hört bisweilen, ein Wein habe eine nette, gefällige, ehrliche … Art. Das Wort ‚Art‘ kann aber auch ohne Adjektiv aus- oder daherkommen, dann hat er ‚Art‘, eben Charakter.
Asche
Feste Rückstände aus der Verbrennung des zuckerfreien Extrakts
Der Ascheanteil beträgt etwa 2 bis 4 g/l Wein (als Carbonate und Salze) und hängt unter anderem stark vom Wasserhaushalt der Rebe ab, da alle für die Asche relevanten Stoffe über den Boden aufgenommen werden. Mineralstoffe machen den Löwenanteil aus; dabei finden sich hauptsächlich die Alkali- und Erdalkalimetalle Kalium (der größte Anteil), Kalzium, Magnesium, Natrium, dazu das Nichtmetall Phosphor. Als Spurenelemente sind vorwiegend die Metalle Mangan, Zink, Kupfer und Eisen vertreten, zu einem kleineren Teil finden sich auch Halogene wie Fluor, Jod und Brom.
artifiziell
Weinbeschreibung - künstlich wirkender Geschmack eines Weins (z. B. Eisbonbon etc.)
Asciutto
Italienische Geschmacksbezeichnung für Spumante, entspricht 'trocken' bei deutschem Schaumwein (17 – 32 g/l Zucker)
Ascorbinsäure
Carbonsäure, bekannt unter dem Namen Vitamin C Ascorbinsäure darf dem Wein in festgelegten Grenzen als Konservierungsmittel (E 300) kurz vor der Abfüllung zugesetzt werden, ist aber in Weinbeeren in geringem Umfang auch natürlich enthalten (ca. 1/10 des Gehaltes von Orangen). Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, dass Ascorbinsäure einen positiven Einfluss auf Weine hat, die anfällig für den so genannten ‚Untypischen Alterungston‘ (UTA) sind. Deshalb werden Weißweine (Rotweine sind wegen des Gerbstoffgehalts nicht anfällig) oft in nicht unerheblichem Maß ‚vorbeugend‘ mit Ascorbinsäure behandelt, was sensorisch oft als (übermäßig) ausgeprägte Zitrusnote wahrnehmbar ist.
Es gibt allerdings einen Test, mit dem die Anfälligkeit von Weinen für UTA festgestellt werden kann, was unnötige Behandlungen vermeidet (siehe unter ‚Würzburger UTA-Fixtest‘, Details zu UTA im Zusammenhang mit Ascorbinsäure siehe dort.
Assemblage
Vorgang des Verschneidens von (Grund-)Weinen zu einer Cuvée Eine Assemblage (wörtlich: Zusammenstellung) wird meist mit dem Ziel einer Verbesserung des Ergebnisses gegenüber den Einzelkomponenten vorgenommen, was zum Beispiel von Champagner, aber auch praktisch allen Châteaux aus dem Bordelais bekannt ist. Ein einfacher Verschnitt wird in Frankreich hingegen ‚Coupage‘ genannt. Da es sich bei beiden Begriffen um einen oenologischen Vorgang handelt, tauchen diese nicht als Bezeichnung für einen Wein auf dem Etikett auf. Vor allem in Deutschland wird für das Ergebnis eines solchen Vorgangs gern der Begriff ‚Cuvée‘ verwendet – denn das Wort ‚Verschnitt‘ ist hierzulande negativ besetzt.
Assimilation
Umwandlung von aus der Umwelt aufgenommenen Stoffen in Bestandteile eines Organismus unter Energieeinsatz(Siehe unter 'Photosynthese')
Asti Spumante
Nach der Stadt Asti im Piemont benannter Schaumwein Asti ist eine alte norditalienische Stadt mit langer Weinbautradition. Weithin bekannt wurde der Ort durch den berühmt-berüchtigten Asti Spumante, der in den 70er-Jahren ein regelrechtes Modegetränk war. Auch heute nimmt der ‚Asti‘ mit einer Jahresproduktion von durchschnittlich 75 Mio. Flaschen eine wichtige Stellung in der norditalienischen Weinwirtschaft ein. Asti Spumante wurde, angeregt durch den Champagner, erstmals 1865 im Piemont aus Muskateller-Trauben produziert. Ursprünglich erhielt der Schaumwein seine Kohlensäure aus einer ersten Gärung (Metodo rurale), die bei einer noch sehr hohen Restsüße von bis zu 100 g/l abgebrochen wurde. Inzwischen wird aufgrund der großen Mengen ein aufwändiges, aber einen einheitlichen Geschmack garantierendes Verfahren durchgeführt, bei dem noch nicht durchgegorene Weine verschnitten und anschließend über eine Art Tankgärung weiterverarbeitet werden. Asti Spumante darf in einer größeren Anzahl von Gemeinden der Provinzen Allesandria, Asti und Cuneo produziert werden.
aufdringlich
Weinbeschreibung - negative Bezeichnung im Zusammenhang mit zu hoher Süße
Attack
Aus dem Englischen, wörtlich ‚Angriff‘; Bezeichnung für den Eindruck, den ein Wein beim ersten Schluck hinterlässt (französisch: attaque)
auffrischen
Fachbegriff aus der Kellerwirtschaft Mit Auffrischen bezeichnet man das Versetzen meist reduktiver Weißweine mit ein wenig Kohlendioxid, um diesen eine etwas frischere, jugendliche Note zu verleihen. Üblich ist bei Bedarf die Zugabe von etwa 1 bis 1,5 g/l unmittelbar vor der Abfüllung. Diese Art der ‚Verjüngung‘ ist nur dann erlaubt, wenn dabei die zugelassenen Höchstmengen nicht überschritten werden (der Druck in der Flasche muss unter 100 kPa liegen), ideal bei Weißweinen ist etwa ein Gehalt von 0,8 bis 1,7 g/l Kohlendioxid. Schöner ist es jedoch, wenn es gelingt, ein wenig der natürlichen Gärungskohlensäure zu erhalten, da diese deutlich feinperliger ist und sich damit am Gaumen angenehm anregend anfühlt.
aufspriten
Methode zur Likörweinbereitung Ein zum Likörwein aufgespriteter Wein wurde mit einer bestimmten Menge reinen Alkohols versetzt, um erstens den Alkoholgehalt über die von Hefen noch zu leistende Grenze von etwa 15 % Vol. anzuheben, zweitens um gleichzeitig die noch ablaufende Gärung zu stoppen, damit eine relativ hohe natürliche Restsüße (samt Gärungsnebenprodukten!) erhalten bleibt.
Auggener Winzerfest
Dieses Weinfest in Auggen findet stets um das dritte Wochenende im September statt. Es beginnt mit einer großen Weinprobe am Donnerstag. Am Donnerstag und Freitag werden dann Unterhaltungsabende geboten. Samstags ist Bauernmarkt und ‚Tag des Auggener Weins‘ mit Festabendveranstaltung.Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst und einem Frühschoppenkonzert. Nachmittags trifft man sich zum großen historischen Festumzug durch das Winzerdorf. Die Erste Markgräfler Weinbruderschaft nimmt mit ihrem historischen Fasswagen teil. Im Festzelt wird Unterhaltung geboten, und man kann auch an Kellerführungen mit Weinprobe im Winzerkeller Auggener Schäf teilnehmen. Am Montag klingt das Fest aus mit einem Jahrmarkt und Krämermarkt in der Ortsmitte.
Auge
Knospe der Rebe Die Augen sitzen bei der Rebe in den Blattachseln der einjährigen Triebe und bilden dort die Knoten. In den auch als Winterknospen bezeichnete Augen sind bereits alle oberirdischen Organe der Rebe angelegt. Die Winteraugen werden von zwei Nebenaugen begleitet, die bei Beschädigung des Hauptauges oder eines bereits vorhandenen Fruchttriebes (z. B. durch Frost oder mechanische Einwirkung) "notfalls" austreiben können. Jedes Auge bringt einen Fruchttrieb hervor, weshalb beim Rebschnitt im Hinblick auf den angestrebten Ertrag auf die Anzahl der Augen pro Stock geachtet werden muss. Darüber hinaus verfügt der Rebstock über Sommeraugen an den Fruchttrieben, die die so genannten "Geiztriebe" hervorbringen.
Ausbau, ausbauen
Alle Schritte der Weinbereitung nach der Kelterung / Einmaischung (siehe unter Weinausbau)
Ausbeute
Angabe für die erzielte Most- bzw. Weinmenge aus einer Menge Trauben Die Ausbeute wird angegeben in Hektoliter bzw. in Prozent aus dem Ertrag in Kg. Für die Ausbeute gibt es aus Qualitätsgründen eine gesetzlich festgelegte Obergrenze, die sich auf den fertigen Wein bezieht; sie liegt bei 78 Liter Wein aus 100 Kg Trauben. Die Ausbeute ist nicht mit dem Ertrag zu verwechseln, der in Hektoliter pro Hektar angegeben wird.
ausdrucksstark
Positive Weinbeschreibung für den Charakter eines Weins Ausdrucksstark ist eine sehr dehnbare Vokabel, die man nicht immer an konkreten Parametern festmachen kann; entspricht etwa dem Adjektiv ‚vielschichtig‘. Man versucht damit, einem Wein ein Attribut zu verleihen, das ihn von durchschnittlichen, eher vordergründigen Tropfen unterscheidet. Meist ist die individuelle Wiedererkennbarkeit gemeint, verbunden mit einem positiven Eindruck.
ausbrechen
Entfernen überflüssiger Triebe vom Stock
Das Ausbrechen findet im späten Frühjahr nach dem Austrieb statt. Triebe, die am Stock an ungünstigen Stellen wachsen, werden ab einer Länge von 10 bis 15 cm ausgebrochen, kürzere Triebe könnten evtl. noch einmal nachwachsen.
Entfernen überflüssiger Triebe vom Stock
Das Ausbrechen findet im späten Frühjahr nach dem Austrieb statt. Triebe, die am Stock an ungünstigen Stellen wachsen, werden ab einer Länge von 10 bis 15 cm ausgebrochen, kürzere Triebe könnten evtl. noch einmal nachwachsen.
Ausdünnen
Ertragsreduzierende Maßnahme Durch frühzeitiges Ausschneiden oder Halbieren von Trauben lässt sich ein zu großzügiger Anschnitt während des eigentlichen Rebschnitts im ausgehenden Winter weitgehend korrigieren. Früher tat es einem Winzer in der Seele weh, wenn er die ‚Träuble‘ vom Stock holen sollte; heute ist es eine Maßnahme, die sich als wichtiger Bestandteil der sprichwörtlichen ‚Qualität im Glas‘ wiederfinden lässt. Man versucht, die Nährstoffe, die der Rebe zur Verfügung stehen, auf eine begrenzte Anzahl Trauben zu verteilen, um einer Verdünnung des Mostes durch den Wassergehalt zu vieler einzelner Beeren zu begegnen.
ausgeglichen, ausgewogen
Harmonisches Süße-Säure-Verhältnis Als ausgewogen oder ausgeglichen bezeichnet man einen Wein, wenn Süße und Säure harmonieren und darüber hinaus Alkohol, Extrakt, Frucht, Tannine und alle anderen Geschmackselemente in einem angenehmen Gleichgewicht zueinander stehen. Es ist somit die positive Bezeichnung für das Gesamtbild eines Weines; ein synonymer Begriff ist z. B. "gute Balance". Um ausgewogene Weine im größeren Maßstab zu erzielen, greift man gern auf Cuvées zurück, besonders wenn sich die gewünschte Qualität und der Weinstil nicht ohne Weiteres mit nur einem Wein umsetzen lassen.
ausgezehrt
Weinbeschreibung für einen zu alten, inzwischen dünn gewordenen Wein
ausgeizen
Entfernen von Trieben aus den Blattachseln Die so genannten Geiztriebe werden entfernt, weil sie den Stock unnötig Kraft kosten und eventuelle Gescheine minderwertige Trauben hervorbringen (Geiztrauben).
Ausläufer
Wein, der durch einen schlecht dichtenden Korken aus der Flasche ausläuft Der Hauptgrund für schlecht dichtende Korken ist ein zu hoher Druck in der Flasche; dieser ist meist auf Überfüllung der Flasche zurückzuführen. Geringe Temperatursteigerungen können dabei schon zu Ausläufern führen. Hintergrund ist oft die Bemühung von Abfüllern, eine vorgeschriebene Mindestfüllhöhe nicht zu unterschreiten. Weitere Gründe können auch eine mangelnde Qualität der Korken sein und / oder Korkschädlinge, eine nicht exakt eingestellte Verkorkungsmaschine (Schiefstände) oder eine falsche Auswahl der Korkendicke und -länge. Hier kommt es besonders darauf an, dass der Durchmesser des Flaschenhalses zur Korkendicke passt. Prima Alternative: der Schraubverschluss!
Auslese
In Deutschland dritte Prädikatsweinstufe Die Auslese hat ihre Bezeichnung von dem notwendigen Vorgang des Auslesens fauler oder sonst wie für eine gute Qualität ungeeigneter Trauben. Es ist dritte Stufe im deutschen Prädikatsweinsystem nach Kabinett und Spätlese; das Mindestmostgewicht schwankt je nach Weinbaugebiet von 83 bis 100° Oe. Edelfaule Trauben und extrareifes Lesegut sind eine wesentliche Voraussetzung für Auslesen. Heute wird diese Prädikatsstufe immer mehr durch so genannte 'Premium-Weine' ersetzt, deren Qualität gekennzeichnet ist von extremer Ertragsreduzierung mit hohen Extraktwerten und Öchslegraden. Der Begriff ‚Auslese‘ sagt zunächst nichts über die Geschmacksrichtung aus, traditionell werden Auslesen jedoch meist mit einer spürbaren Süße ausgebaut.
Australien
Bedeutende Weinbaunation ‚Down Under‘
Erste Rebstöcke, die sich für die Bereitung von Wein eigneten, kamen bereits Ende des 18. Jahrhunderts mit einem Gefangenentransport nach Australien. Sie stammten aus Südafrika, von der Qualität eventueller Weine ist allerdings nichts überliefert. Erst am Anfang der 1820er-Jahre hört man von Weinen, deren Qualität man heute als einigermaßen trinkbar bezeichnen würde. Es wird berichtet von einigen Weinbergen bei Sydney und auf Tasmanien und von dem Engländer Gregory Blaxland, der 1822 in London bei einem Contest eine Auszeichnung für seinen australischen Wein erhielt. Gleichzeitig verfasste ein Schotte namens James Busby einen Aufsatz zum Thema Weinbau in Australien und schaffte dann elf Jahre später fast 600 Stecklinge unterschiedlicher europäischer Reben ins Land. Ab 1843 tauchen die ersten Namen auf, die noch heute für australischen Wein schlechthin stehen: Dr. John Lindeman gründet im Hunter Valley (NSW) sein erstes Weingut, nur ein Jahr später folgt sein Kollege Dr. Christopher Rawson Penfolds, wie Lindeman Arzt aus England, mit der Gründung seines bis heute führenden Weinguts im Barossa Valley (SA). In der Folgezeit kommt es zu zahlreichen weiteren Gründungen, so dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein blühender Weinexport nach Großbritannien und auch nach Frankreich entsteht. Darunter sind - wegen der starken Nachfrage aus England - auch gespritete (fortified) Weine, die schon damals hauptsächlich aus der Region Rutherglen (V) kamen. Mit dem Einfall der Reblaus in Down Under um etwa 1875 fand der Aufschwung jedoch ein schnelles Ende.
Bedeutende Weinbaunation ‚Down Under‘
Erste Rebstöcke, die sich für die Bereitung von Wein eigneten, kamen bereits Ende des 18. Jahrhunderts mit einem Gefangenentransport nach Australien. Sie stammten aus Südafrika, von der Qualität eventueller Weine ist allerdings nichts überliefert. Erst am Anfang der 1820er-Jahre hört man von Weinen, deren Qualität man heute als einigermaßen trinkbar bezeichnen würde. Es wird berichtet von einigen Weinbergen bei Sydney und auf Tasmanien und von dem Engländer Gregory Blaxland, der 1822 in London bei einem Contest eine Auszeichnung für seinen australischen Wein erhielt. Gleichzeitig verfasste ein Schotte namens James Busby einen Aufsatz zum Thema Weinbau in Australien und schaffte dann elf Jahre später fast 600 Stecklinge unterschiedlicher europäischer Reben ins Land. Ab 1843 tauchen die ersten Namen auf, die noch heute für australischen Wein schlechthin stehen: Dr. John Lindeman gründet im Hunter Valley (NSW) sein erstes Weingut, nur ein Jahr später folgt sein Kollege Dr. Christopher Rawson Penfolds, wie Lindeman Arzt aus England, mit der Gründung seines bis heute führenden Weinguts im Barossa Valley (SA). In der Folgezeit kommt es zu zahlreichen weiteren Gründungen, so dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein blühender Weinexport nach Großbritannien und auch nach Frankreich entsteht. Darunter sind - wegen der starken Nachfrage aus England - auch gespritete (fortified) Weine, die schon damals hauptsächlich aus der Region Rutherglen (V) kamen. Mit dem Einfall der Reblaus in Down Under um etwa 1875 fand der Aufschwung jedoch ein schnelles Ende.
Erst ab den 1950er-Jahren ging es mit dem australischen Weinbau wieder bergauf, seit den 1980er-Jahren – auch durch den Einsatz innovativer Techniken, die durch ein vergleichsweise liberales Weingesetz möglich sind – durchaus steil. Australien gehört heute zu den bedeutendsten Produzenten von Übersee- bzw. Neue-Welt-Weinen. Die bei oenologischen Verfahren und in der Anbautechnik äußerst experimentierfreudigen und dabei höchst innovativen australischen Winzer sind in den letzten 35 Jahren mit zwar hochwertigen, aber - zumindest in Europa - recht teuren Weinen sukzessive in die Weltspitze vorgedrungen. Das Klima ist über den Kontinent verteilt recht unterschiedlich, für den Weinbau kommen vor allem die relativ küstennahen Regionen im Südwesten, Süden und Südosten mit teils gemäßigten klimatischen Verhältnissen in Frage. Dabei haben sich - je nach Bedürfnis der Rebsorten oder nach angestrebtem Weintyp - spezialisierte Regionen herausgebildet, in denen die Voraussetzungen für hochklassige Produkte besonders gut sind.
Die Systematik der Weinherkünfte teilt ein in insgesamt sechs Bundesstaaten, im siebten, dem Northern Territory, gibt es klimabedingt gar keinen Weinbau. Die Bundesstaaten sind in 26 Zonen mit insgesamt 72 Regionen und teilweise Unterregionen gegliedert. Geografische Schwerpunkte des Weinbaus liegen südlich von Perth (WA), um Adelaide (SA), um Melbourne (V) und entlang der südlichen Ostküste (NSW). Bekannte Namen von Zonen und dazugehörigen Regionen sind Barossa (SA) mit dem Barossa Valley und dem Eden Valley; Hunter Valley (NSW) mit Hunter bzw. Upper Hunter; North East Victoria (V) mit Rutherglen und Glenrowan; Port Phillip (V) mit Yarra Valley, South West Australia (WA) mit Margaret River etc. Eine Besonderheit ist die Insel Tasmanien südlich des Bundestaates Victoria. Das hier im Durchschnitt bereits etwas kühlere Klima mit ausgeprägten Jahreszeiten bringt sehr gute Grundweine zur Produktion von Schaumwein (Sparkling Wine), aber auch ausgezeichnete Stillweine u. a. aus Pinot Noir und Chardonnay hervor. Die mit Abstand (qualitativ und quantitativ) bedeutendsten roten Rebsorten sind Shiraz (ca. 25 %), Cabernet Sauvignon (16 %), Merlot (7 %)und Pinot Noir (3 %), dazu kommt eine Reihe weiterer bekannter Sorten wie Grenache, Tempranillo oder Sangiovese etc., die aber nach Menge unbedeutend sind. Bei den Weißen stehen Chardonnay ca. (19 %), Sémillon (4 %), Sauvignon Blanc (4 %) und Riesling (3 %) an der Spitze. Die genannten Sorten haben zusammen einen Mengenanteil (Fläche) von 80 %. Zugelassen sind jedoch mehr als 140 Sorten. Das Farbenverhältnis ist etwa 40 % weiß zu 60 % rot, die Rebfläche wurde zuletzt mit etwa 175.000 Hektar angegeben (zum Vergleich: Deutschland = ca. 102.000 Hektar).
ausspucken
Wichtiges Detail bei Verkostungen Das Ausspucken wird bei festlichen Proben nicht so gern gesehen und ist meist in Ermangelung von Spucknäpfen gar nicht möglich; aber im professionellen Rahmen ist es ein Muss, will man nicht nach 30, 50 oder mehr Weinen quasi volltrunken im Probenraum zurückbleiben. Grundsätzlich stellt das Nichtschlucken auch keinen Nachteil dar. Denn entgegen einer häufig geäußerten Meinung ist das Ausspucken auch für die Beurteilung des Abgangs kein Problem, es ist nämlich egal in welche Richtung der Wein den Mund verlässt, die Hauptsache ist, er tut es! Wichtig für ein unauffälliges Ausspucken ist lediglich ein geeignetes Gefäß, dessen Öffnung groß genug ist, damit sicher nichts danebengeht.
Austrieb
Vegetationsbeginn der Rebe im Frühjahr Der Austrieb (Knospenaufbruch) der Rebe findet in unseren Breiten meist Ende April bei mindestens 7,5 °C Luft- und ca. 13 °C Bodentemperatur statt. Generelle Voraussetzung für einen sinnvollen Weinbau ist ein langjähriges Tagesmittel der Lufttemperatur in der Region von mindestens 9 °C.
auszeilen
Paralleles Ausrichten der Rebzeilen und Gassen beim Anlegen eines Jungfeldes Bei der Anlage eines Jungfeldes ist es notwendig, die Reihen für die zu pflanzenden Jungreben parallel zueinander auszurichten. Bei einer Länge von 50 oder 100 m macht sich nämlich eine anfangs kleine Abweichung am Ende der Zeile stark bemerkbar. Um rechte Winkel auf dem Feld zu erzeugen kommt meist der Satz des Pythagoras zum Einsatz und zwar an einem rechtwinkligen Dreieck mit den leicht zu messenden Seitenlängen von 3, 4 und 5 Metern, die an einem Seil abgetragen und am Boden markiert werden, der rechte Winkel ergibt sich dort, wo die beiden kürzeren Seiten aufeinandertreffen.
Autolyse
Selbstauflösung von abgestorbenen Zellen (z. B. Hefen) durch Enzyme Hefen sterben, wenn sie keine Nahrung mehr vorfinden, die herrschende Temperatur über 40 °C steigt oder der Gehalt des von ihnen selbst produzierten Alkohols zu hoch wird, ab. Sie sinken dann langsam auf den Boden des Gärgebindes und beginnen sich langsam zu zersetzen, und zwar ohne den Einfluss von Bakterien o. Ä. Die bei der Autolyse abgestorbener Hefen entstehenden Stoffe wie Aminosäuren und Mannoproteine beeinflussen den Geschmack des Jungweins, der noch nicht vom Hefelager abgezogen wurde, deutlich, weshalb die Dauer des Verbleibens auf dem "Geläger" wohl überlegt sein will. Der Kellermeister kann durch regelmäßige Proben und entsprechende Erfahrung den richtigen Zeitpunkt für den Abzug des Jungweines ermitteln. Bei der Produktion von hochwertigen Schaumweinen wie Champagner, Crémant oder Winzersekt ist eine Mindestlagerzeit "auf der Hefe" dagegen gesetzlich vorgeschrieben, um die geschmackliche Qualität des Produktes sicherzustellen.
autochthon
Im Zusammenhang mit Rebsorten: in einem Gebiet heimisch Das Wort stammt aus dem Griechischen und war lange Zeit so etwas wie die Lieblingsvokabel kundiger Weinjournalisten. Anstatt von Rebsorten zu schreiben, die irgendwo heimisch oder alteingesessen sind, verwendeten sie lieber das nur Eingeweihten bekannte ‚autochthon‘, manchmal sogar, ohne anzugeben wo. Das Gegenteil sind allochthone Reben, also gebietsfremde Sorten (zum Beispiel Cabernet Sauvignon in Deutschland).
Auxerrois
Weiße französische Rebsorte Auxerrois (benannt nach der burgundischen Grafschaft bzw. Stadt Auxerre) ist eine Rebsorte, die zur großen Familie der Burgunder gehört. Bei uns ist sie wenig verbreitet, in ihrer Heimat sind immerhin ca. 2.300 Hektar mit ihr bestockt.
Die Weine ähneln anderen hellen Burgundersorten, sind aber eher säurearm. Wer im Südwesten Frankreichs, namentlich im Cahors, auf einen Rotwein trifft, der ebenfalls Auxerrois heißt, hat in Wirklichkeit einen Malbec vor sich - es handelt sich dabei um ein zufälliges Synonym.
Im Markgräflerland haben einige Betriebe die Sorte im Anbau.Die Weine ähneln anderen hellen Burgundersorten, sind aber eher säurearm. Wer im Südwesten Frankreichs, namentlich im Cahors, auf einen Rotwein trifft, der ebenfalls Auxerrois heißt, hat in Wirklichkeit einen Malbec vor sich - es handelt sich dabei um ein zufälliges Synonym.
Siehe auch:
https://www.facebook.com/ersteweinbruderschaft/videos/908847122920374/https://www.facebook.com/ersteweinbruderschaft/videos/611927146084145/
AVA
American Viticultural Area – US-Appellationssystem Das System existiert seit 1980 und umfasst zurzeit knapp 190 definierte Einzelgebiete. Mehr als die Hälfte aller AVAs befindet sich in Kalifornien. Das Appellationssystem hat allerdings keinen tiefer gehenden Qualitätscharakter, sondern ordnet lediglich Weingüter mit ihren Anlagen einem bestimmten geografischen Gebiet zu. Überhaupt unterliegt die Weinproduktion in den USA keinen so strengen Regeln wie bei uns, die Maxime heißt vielmehr: Was nicht ausdrücklich verboten ist, ist auch erlaubt. Die Einfuhr auch teils abenteuerlicher Kreationen in die EU (unter der Bezeichnung 'Wein') ist seit 2006 übrigens weitgehend erlaubt - man sollte sich also genau erkundigen, bevor man so etwas kauft.
Azienda vinicola, agricola
Italienisch für einen Weinbaubetrieb, oft auch Namensbestandteil von Weingütern
Italienisch für einen Weinbaubetrieb, oft auch Namensbestandteil von Weingütern
avinieren
Vorbereiten eines Weinglases vor dem Genuss Das „Avinieren“ dient der Entfernung von Fremdgerüchen und -geschmäckern aus dem Weinglas, bevor man es benutzt. Man bereitet es durch die Benetzung mit Wein optimal vor – auch bei einem Weinwechsel in der Folge eines Menüs. Die Gläser sollten erst mit Wasser und dann mit dem Wein ausgeschwenkt werden, der als nächstes ins Glas kommt; man darf übrigens bei Proben – um keinen Wein zu verschwenden – diesen zur Avinierung von einem ins nächste Glas gießen. Etwas weniger hochtrabend wird der Vorgang auch das ‚Weingrünmachen‘ genannt, was ursprünglich die Tätigkeit beschrieb, neue große Holzfässer vor dem ersten Gebrauch einige Zeit zu wässern bzw. zu dämpfen, um den für die meisten Weine unerwünschten Holzgeschmack und evtl. auch Verfärbungen auszuschließen.