Da - Dw - Wein-Glossar EMW

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Da - Dw

DAC
Districtus Austriae Controllatus; österreichische Herkunftsbezeichnung für Qualitätswein
DAC kann am ehesten mit der deutschen Bezeichnung "Classic" verglichen werden. Ziel der 2002 eingeführten Neuordnung der Gebiete ist es, die regionaltypische Ausprägung von Weinen einer bestimmten Herkunft in den Vordergrund zu stellen bzw. für den Verbraucher sichtbar zu machen. Die historischen Weinbaugebiete wurden dafür nach und nach durch DAC-Regionen ersetzt, einige DAC-Regionen sind auch neu hinzugekommen.
Die Weine erhalten ihr DAC-Siegel von so genannten 'Weinkomitees', die prüfen, ob die von DAC zu DAC leicht unterschiedlichen Vorgaben eingehalten werden. Die DAC-Liste umfasst mit Stand Anfang 2015 folgende neun Gebiete (mit Zuordnungen ab Jahrgang): Weinviertel DAC (Klassik: ab Jahrgang 2002, Reserve: ab Jahrgang 2009); Mittelburgenland DAC (ab Jg. 2005); Traisental DAC (ab Jg. 2006); Kremstal DAC (ab Jg. 2007); Kamptal DAC (ab Jg. 2008); Leithaberg DAC (Weiß: ab Jg. 2009, Rot: ab Jg. 2008); Eisenberg DAC (Klassik: ab Jg. 2009, Reserve: ab Jg. 2008); Neusiedlersee DAC (ab Jg. 2011); Wiener Gemischter Satz DAC (ab Jg. 2013).
Dakapo
Rote deutsche Rebsorte
Dakapo ist eine Kreuzung aus Deckrot x Blauer Portugieser. Sie ist sehr dunkel und tanninreich und wird deshalb als Farbzugabe zur Aufbesserung der Intensität der Rotfärbung manch hellerer Sorten verwendet; daher stammt auch der Name aus dem Italienischen (Dacapo = von Anfang, Zugabe). Ziel der Geisenheimer Züchtung von 1972 war ursprünglich eine bessere Pilzresistenz. Die Sorte wird heute in Deutschland auf etwa 60 Hektar Rebfläche angebaut.
Daube
Leicht gebogenes Holzbrett zum Bau des Fasskörpers
Besonders geeignet für den Fassbau sind Dauben aus Eichen- oder Kastanienholz, selten Kirsche. Um die typische Fassform zu erreichen, schneidet der Küfer oder Böttcher zunächst geeignete und abgelagerte Holzbretter auf Länge, schrägt die Kanten ab und fügt sie an einer Seite mit einem Fassreif zusammen. Damit die Bretter zu Fassdauben gebogen werden können, müssen sie über Dampf erhitzt werden (bei Barrique manchmal über offenem Feuer). Dabei werden nach und nach weitere Fassreifen, meist aus Stahl, über den Fasskörper gezogen. Die gebogene Form der Dauben ergibt einen gewölbten Zylinder, eine Form, die das Hantieren bzw. Rollen der Fässer erleichtert.
Die Verwendung von Dauben für den Fassbau geht auf die Kelten zurück, die schon damals Ihren Wein darin gelagert haben sollen.
Débourbage
Französisch für den Vorgang des Entschleimens (siehe dort), Absetzens oder der Vorklärung
Deckrot
Deutsche rote Rebsorte
Deckrot ist eine Kreuzung aus Grauburgunder x Teinturier du Cher, die im Jahr 1939 in Freiburg zur Erhöhung der Farbintensität hellerer Rotweine gezüchtet wurde und eventuell auch als Süßreserve eingesetzt werden kann. Die Sorte bringt neben der tiefen Färbung auch sehr hohe Säurewerte mit, weshalb sich die Nutzung für einen eigenständigen Rotwein nicht anbietet. In Deutschland sind rund 20 Hektar Rebfläche mit Deckrot bestockt, weitere Bestände gibt es auch in anderen Weinbauländern.
Deckwein, Deckrotwein
Rotwein aus besonders farbreichen Rebsorten zur Farbverbesserung hellerer Weine
Es gibt eine Reihe von roten Rebsorten, die zwar geschmacklich sehr gute Weine ergeben, die aber entweder sortentypisch oder standortbedingt nicht genug Farbintensität mitbringen. Da die Anthocyane, die für die Rotfärbung verantwortlich sind, von der Pflanze als Sonnenschutz gebildet werden, sind Rotweine in Regionen mit geringerer Sonneneinstrahlung einfach weniger rot. Um diesen für das Auge, das ja bekanntlich mittrinkt, manchmal unschönen Farbmangel auszugleichen, gibt man Rotwein aus Sorten zu, die tiefrot gefärbt sind, nämlich die so genannten Färber- oder Deckweine, bei den Franzosen 'Teinturier' genannt. Meist reichen schon 2 bis 5 Prozent Anteil, um einen etwas blassen Spätburgunder purpurrot leuchten zu lassen.
 
Neben der in Frankreich viel genutzten, sehr alten Sorte Teinturier du Cher, die praktisch der Ausgangspunkt aller Neuzüchtungen von Färberreben ist, gibt es eine Reihe von Sorten wie Deckrot oder Dunkelfelder, die alle auch ein rot gefärbtes Fruchtfleisch besitzen. In Deutschland werden aber auch die recht farbreiche Domina und ursprünglich sogar Dornfelder und Regent zum Farbverbessern von Rotweinen verwendet.
Degustieren, Degustation
Einen Wein probieren, auch verkosten. Weinprobe, auch Weinverkostung
Das Degustieren eines Weines konzentriert sich auf die drei Komponenten Farbe, Geruch und Geschmack. Um dafür eine knackige Formel zu finden, hat man die Anfangsbuchstaben der lateinischen Entsprechungen, nämlich Color, Odor und Sapor hintereinandergeschrieben: COS.  Falls ein Wein im Zuge einer Degustation nach einem Punktesystem bewertet werden soll, werden den drei Kriterien - je nach Art des Systems - bestimmte Punktzahlen zugeordnet, beim 20-Punkte-System z. B. 2 Punkte für die Farbe (und die Klarheit), 6 Punkte für die Nase und 8 Punkte für den Geschmack; die fehlenden 4 Punkte auf die Höchstpunktzahl 20 stehen zur Bewertung der Harmonie zur Verfügung.

Farbe / Color und Klarheit
: Die Farbe eines Weins gibt (je nach Kenntnis weiterer Details) Auskunft über die Rebsorte, sein Alter und den Gesundheitszustand. Die Farbintensität bzw. das Changieren z. B. ins Bläuliche bei Rotweinen oder ins Grünliche bei Weißweinen grenzt bestimmte Rebsorten ein bzw. aus. Zeigt ein Wein, egal ob rot oder weiß, hingegen bräunliche Töne, ist er entweder schon recht alt oder fehlerhaft. Ebenso deuten Trübungen auf einen Weinfehler hin, es sei denn, man hat bewusst auf eine Filtration verzichtet, was aber unterscheidbar ist. Zusätzlich lässt sich z. B. anhand der berühmten Kirchenfenster (bogenförmige Schlieren an den Glaswänden) eine Aussage über den möglichen Zucker- oder Alkohol- bzw. Glyceringehalt machen. Grundsätzlich müssen Weine je nach Rebsorte, Qualitätsstufe und Herkunft bezüglich ihrer Farbe und Klarheit festgelegte Mindestforderungen erfüllen um verkehrsfähig zu sein.

Geruch / Odor:
Beim Geruch muss differenziert werden zwischen der Aromenwahrnehmung durch die Nase, die bei einer reinen Bukettbeurteilung auf flüchtige Stoffe angewiesen ist (auch temperaturabhängig) und der Rolle der Rezeptoren in der Nase, wenn die Eindrücke durch die Anwesenheit des Weins am Gaumen erheblich verstärkt werden. Der Geruch eines Weins gibt zunächst Auskunft über den Gesundheitszustand, die Rebsorte (falls ein Wein sortenrein ausgebaut ist), über die Herkunft, bei speziellen Weinen sogar über den Winzer, der seine Handschrift hinterlassen hat - aber das ist selten nachzuvollziehen. Grundsätzlich muss ein Wein reintönig sein, er darf also keine Fehler erkennen lassen. Bei der Beschreibung der Aromen, die über die Nase aufgenommen werden, kommt man schnell zu rebsortentypischen Vergleichen mit Obst und Beeren, man spürt vegetabile, erdige evtl. ätherische oder animalische Noten oder auch Gerüche, die schwer einzuordnen sind; je nach Ausprägung deuten die Düfte dabei auch auf das Alter eines Weins hin.
 
Geschmack / Sapor: Der Geschmack hängt zunächst von den vier Grundeindrücken ab (bei manchen Weinen kommt auch umami als fünfter hinzu, z. B. wenn er "Biss" hat), die über bestimmte Zonen auf der Zunge wahrgenommen werden. Ist der Wein süß, spüren wir das vor allem an der Zungenspitze, Säure wird besonders an den vorderen Zungenrändern wahrgenommen, 'bitter' im Besonderen in der hinteren Mitte, 'salzig' ebenfalls an den Seiten. Die Rezeptoren der Nase kommen, wie oben bereits erwähnt, bei der Zuordnung der vielfältigen Aromen ins Spiel und zwar in einem hohen Maße. Um den Geschmack beurteilen zu können, wird der Wein ein wenig durch Schlürfen mit Sauerstoff vermengt, was die Eindrücke verstärkt. Zu trennen vom eigentlichen Geschmack sind Wahrnehmungen über den Trigeminusnerv, wie Brennen (Alkohol), Schärfe oder Adstringens, die aber zusammen mit dem eigentlichen Geschmack die manchmal etwas abstrakt wirkenden Begriffe wie Art, Eleganz, Struktur oder Harmonie mit Leben füllen.

Harmonie
- Mit Harmonie bezeichnet man in erster Linie die Ausgewogenheit von Säure, Süße, Körper und Alkohol, ggf. auch Tannin, im Weiteren aber eigentlich aller Weininhaltsstoffen. Weine, deren Alkoholgehalt erhöht wurde, können brandig und damit unharmonisch wirken, weil der Alkohol nicht entsprechend eingebunden ist. Die Balance fehlt oft auch Weinen, die zu stark gesüßt wurden, zu hohe Säurewerte haben oder gerbstofflastig sind.
Degorgieren
Entfernen der Hefe aus der Schaumweinflasche nach der 2. Gärung
Es gibt bei der traditionellen Methode der Schaumweinherstellung zwei Möglichkeiten, die Hefereste zu entfernen, die von der kleinen Plastikkapsel (Bidule) im Zuge des Rüttelns im Flaschenhals aufgefangen wurden: das Kaltdegorgieren und das Warmdegorgieren. Bei der heute üblichen kalten Variante (‚Dégorgement à la glace‘ bzw. ‚Walfard-Verfahren‘ - siehe dort) wird der Flaschenhals in ein Eisbad getaucht, der Bereich mit der Hefe gefriert zu einem Pfropf, der vom Innendruck beim Öffnen der Flasche herausgedrückt wird.
Die warme Variante ist heute nur noch selten in Gebrauch. Ihr größter Nachteil ist die umständliche Handhabung im Zusammenhang mit unerwünschten Verlusten des Flascheninhalts, weil die Hefe förmlich aus der Flasche herausschießt und Schaumwein dabei mitnimmt. Deshalb wird die Methode auch ‚Dégorgement à la volée‘ genannt - Degorgieren mit Schwung.
Dekanter, dekantieren
a) Karaffe, in die ein Wein zum Abtrennen des Depots gefüllt wird.
Wer in einem guten Restaurant einen älteren, gut gereiften Rotwein bestellt, wird meist Zeuge einer fast rituell anmutenden Handlung, nämlich des Umfüllens des Weines, oft über einer brennenden Kerze als Lichtquelle, in ein anderes Gefäß. Das Dekantieren dient der Abtrennung des Weines von seinem Depot, den festen Rückständen, die sich im Laufe der Reifung abgesetzt haben. Der Kerzenschein wird genutzt, um zu erkennen, wann das Depot in den Flaschenhals gelangt. Fachleute wählen zum Dekantieren gerne anstelle eines Dekanters eine zweite Flasche, da ältere Weine bei allzu viel Sauerstoffkontakt schlagartig ‚umkippen‘ können.
Das ‚Dekantieren‘ wird oft mit ‚Karaffieren‘ verwechselt. Dieses wird angewendet, um einen noch jüngeren, gerbstoffbetonten Rotwein durch das Umfüllen in eine unten möglichst breite Karaffe (die auch ein Dekanter sein kann) mit viel Sauerstoff in Kontakt zu bringen. Die dadurch ausgelösten oxidativen Reaktionen der enthaltenen Gerbstoffe machen den Wein nach recht kurzer Zeit weicher und geschmeidiger.
 
b) Gerät zum Entsaften (kontinuierliche Traubenverarbeitung)
Ein Dekanter ist ein Gerät, das statt einer Traubenpresse die Trennung von Feststoffen und Saft aufgrund von Fliehkräften innerhalb der Maschine bewirkt (rotierende Trommel); ein gängiger Dekanter erreicht Drehzahlen bis zu 4.500 Umdrehungen pro Minute. Dabei wird gleichzeitig eine (Vor-) Klärung des Mostes herbeigeführt, der Abtransport der Feststoffe wird durch eine Förderschnecke erledigt. Ein besonderer Vorteil ist die kurze Verweilzeit der Maische in der Anlage, was Oxidationsvorgänge im Zug der Verarbeitung stark reduziert. Ein Nachteil kann die hohe Belastung der Maische durch die zuführende Pumpe und durch die Fliehkräfte sein.
Dekantieren
Umfüllen vor dem Trinken
Abtrennen des Bodensatzes einer Flasche durch Umfüllen (z. B. in eine Karaffe). Gelegentlich auch  überflüssige Kulthandlung; wenn doch nötig, dann erst kurz vor dem Genuss.
Markus Del Monego
Erster deutscher Sommelier - Weltmeister und 'Master of Wine'
Als erster deutscher Weltmeister-Sommelier hat Markus Del Monego mit dem Titelgewinn 1998 in Wien Geschichte geschrieben. seine außergewöhnliche Weinkompetenz wurde ihm 2003 durch den Erhalt des Titels 'Master of Wine' attestiert. Diese weltweit anerkannte Prüfung gilt als eine der schwierigsten zum Thema 'Wein'. Damit ist Markus Del Monego der Erste in der Geschichte dieser Wettbewerbe überhaupt, der beide Titel erringen konnte.
Der professionelle Weinfachmann ist ein international anerkannter und renommierter Weinexperte mit einem excellenten Netzwerk: Inhaber und Geschäftsführer der tasteTainment GmbH, vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Wein, Ambassadeur de l’Ordre des Coteaux de Champagne, Ambasciatore dell’Accademia del Barolo, Master of Sake, Sake Samurai, Buchautor und Autor von Gastbeiträgen in unterschiedlichen Medien.
Seit 2003 ist Markus Del Monego Ehrenmitglied der 'Ersten Markgräfler Weinbruderschaft e.V.'
Demi-sec
Französisch für halbtrocken, Geschmacksangabe für Schaumweine (32 – 50 g/l Zucker)
Depot
Bodensatz in der Flasche
Das Depot ist meist das Ergebnis der Ausfällung von Farb- und Gerbstoffen bei Rotweinen. Es tritt im Zuge der Flaschenlagerung auf und deutet auf einen fortschreitenden Reifevorgang hin. Bisweilen finden sich auch ausgefällte Salze von Säuren als kleine Kristalle im Depot. Rotweinflaschen haben oft am Boden eine verstärkte Auswölbung (Punt), der eigentlich einmal produktionsbedingt war, allerdings durch die innen gebildete Rille das Depot ein wenig zurückzuhalten vermag. Da die meisten Flaschen im Keller liegend lagern, sammelt sich das Depot aber meist nicht am Boden, sondern irgendwo an der beim Liegen nach unten zeigenden Innenwand ab. Erst durch das Aufstellen der Flasche rutschen die Rückstände langsam auf den Boden. Wer vermeiden möchte, dass das Depot ins Glas gelangt, der kann vorsichtig dekantieren, was bei stark gereiften Weinen wegen des Sauerstoffschocks durchaus ins Auge gehen kann.
Dessertwein
Wein zum Nachtisch
In der deutschen Küche ist es nicht ganz so geläufig, zum Nachtisch einen extra Wein zu servieren, obwohl hierzulande die vielleicht besten Tropfen überhaupt für diesen Menügang zur Verfügung stehen. Zwar ist ein Nachtisch nicht zwangsweise süß, in der großen Mehrzahl der Fälle wird es aber doch so sein - und dazu braucht es einen speziellen Wein. Entgegen häufig gehörter Meinung, nach der es reicht, wenn der Wein zum süßen Dessert einfach auch nur süß sein muss, kann an dieser Stelle angemerkt werden, dass Weine mit vordergründiger Süße und wenig Tiefe den meisten Desserts nicht gewachsen sind. Je nach Zubereitung und Art der Zutaten wird man dafür eher einen wirklich edelsüßen Wein reichen, also eine Beerenauslese, Trockenbeerenauslese oder einen Eiswein. Wem das zu teuer ist, kann auch auf eine kräftige Auslese zurückgreifen.
Destillation
Altes thermisches Trennverfahren

Destillation nennt man im Zusammenhang mit Wein und Spirituosen den Vorgang der Trennung von Ethanol und Wasser. Das Wort entstammt dem lateinischen Verb ‚destillare‘, was 'heruntertröpfeln' heißt.
Die Methode beruht auf dem unterschiedlichen Siedepunkt von Ethanol (78 °C) und Wasser (100 °C). Wird das zu trennende Gemisch (hier der Wein) erhitzt, verdampft hauptsächlich der Alkoholanteil zusammen mit einer Fülle von Aromastoffen, schlägt sich an einem Kondensator nieder und tröpfelt ab. Die aufgefangene Flüssigkeit teilt man ein in Vorlauf, Mittelstück und Nachlauf. Da sowohl der Vorlauf (Methanol) als auch der Nachlauf (Fuselöle) unerwünschte Stoffe enthält, versucht man das Mittel- oder Herzstück durch geeignete Maßnahmen (und viel Erfahrung) abzutrennen.

Eine zweite Destillation des Herzstückes (nicht überall üblich) trennt die unerwünschten Anteile dann sicher ab - übrig bleibt ein konzentriertes Gemisch aus Ethanol und Aromastoffen, nämlich Weinbrand oder Tresterbrand, der nach eventueller Weiterverarbeitung oder Lagerung mit Wasser auf die gewünschte Trinkstärke gebracht wird.
Deutscher Rotweinpreis
Nationaler Weinwettbewerb mit Fokus auf deutsche Rotweine

Der Deutsche Rotweinpreis wird von dem auf europäischer Ebene erscheinenden Weinmagazin "Vinum" aus der Schweiz veranstaltet. Die Veranstaltung soll die Verbesserung der Qualität deutscher Rotweine fördern. Der Contest fand erstmals 1987 statt und gilt unter deutschen Rotweinproduzenten als wichtiger Wettbewerb, entsprechend begehrt sind die zu vergebenden Auszeichnungen.
Die Weine können in acht verschiedenen Kategorien angestellt werden: Spätburgunder, klassische Sorten ohne Spätburgunder, unterschätzte klassische nationale Sorten, klassische internationale Sorten, Neuzüchtungen, Lemberger, edelsüße Weine, Cuvées.
Als Voraussetzung für die Teilnahme gilt lediglich, dass zum Zeitpunkt der Anstellung eines Weines noch mindestens 300 Flaschen im Handel verfügbar sind, aber auch Fassproben können eingereicht werden. Im Jahr 2014 wurden etwa 1.600 Weine über alle Kategorien verteilt eingereicht. Als besonders stark entpuppten sich dabei Rotweine aus der Pfalz und aus Württemberg.
Die Verkostung ist aufgeteilt in eine Vor- und eine Finalrunde, zu der die aus der Vorrunde ausgewählten Weine erneut angefordert werden. Es werden dabei in jeder Kategorie als Auszeichnung jeweils erste, zweite und dritte Plätze vergeben, zusätzlich ein Preis für herausragende Qualität über Jahre hinweg, der "Rote Riese".
 
Bewertungsgrundlage ist das 20-Punkte-System. Die Preisverleihung findet jedes Jahr im Spätherbst im Rahmen einer Gala statt.
Deutscher Wein
Aktuelle Bezeichnung für Tafelwein aus Deutschland
Seit 2009 gibt es den Begriff ‚Tafelwein‘ in Deutschland in dieser Form nicht mehr. Dafür wurde die neue Kategorie "Deutscher Wein ohne Herkunftsbezeichnung" geschaffen. Für diesen gibt es zwei mögliche Unterscheidungen, nämlich ‚Deutscher Wein‘ ohne oder mit Rebsorten- und Jahresangabe. Letzteres ist gekoppelt an eine Liste von erlaubten Rebsortenbezeichnungen.
Grundsätzlich gilt: Deutscher Wein muss aus im Inland geernteten Weintrauben von zugelassenen Rebsorten stammen, einen natürlichen Mindestalkoholgehalt von 44° Oechsle (Zone A) bzw. 50° Oechsle (Zone B) aufweisen und nach (evtl.) Anreicherung über einen vorhandenen Alkoholgehalt von mindestens 8,5 % Vol. und mindestens 3,5 g/l Säure verfügen.
Deutscher Weinfonds
Im Deutschen Weingesetz verankerte, obligatorische Abgabe der deutschen Weinwirtschaft, siehe unter den Stichwörtern ‚DWI‘, ‚DWF‘ und ‚Weinwerbeabgaben
Diabetikerwein
Nicht mehr zulässige Bezeichnung für einen Wein mit geringem Glucosegehalt
Früher konnte ein Wein als Diabetikerwein ausgewiesen werden, wenn er nicht mehr als 20 g/l Zucker enthielt, davon maximal 4 g/l Glucose, mit weiteren Einschränkungen beim Alkohol- und Schwefelgehalt. Für einen Diabetiker konnte der Hinweis zwar von gewissem Interesse sein, weil er auf der (korrekten) Erkenntnis beruhte, dass Glucose eine rund dreifach stärkere Erhöhung des Blutzuckerspiegels bewirkt als Fructose; die Aufnahme von Fructose wird dadurch aber nicht automatisch gesundheitsförderlich - im Gegenteil: Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die aus medizinischer Sicht mit einem zu hohen Fructose-Konsum in Verbindung stehen. Da seit 2007 Hinweise auf eine positive Wirkung von Lebens- oder Genussmitteln bzw. deren Inhaltsstoffen für die Gesundheit von der EU grundsätzlich verboten sind, wenn diese Wirkung nicht wissenschaftlich nachweisbar oder im Extremfall sogar schädlich ist (Health-Claim-Verordnung), wurde auch der Hinweis auf die Diabetikereignung von den Etiketten verbannt.
Devrient, Ludwig
Schauspieler, gilt als (unfreiwilliger) Erfinder des Wortes ‚Sekt‘
Es wird dem damals berühmt-berüchtigten Darsteller der Shakespeare-Figur Falstaff, Ludwig Devrient, nachgesagt, er hätte jeden Abend in seiner Berliner Stammkneipe nach seinen Auftritten Champagner gebechert, so hieß früher aller Schaumwein, egal woher er kam. Allerdings muss er an einem Oktoberabend des Jahres 1825 seine Bestellung leicht variiert und mit einem Shakespeare-Zitat verknüpft haben, das etwa „…bring er mir Sekt, Bube! Ist keine Tugend mehr auf Erden?“ lautete. Der Kellner hatte wohl nicht so gut aufgepasst und Devrient den üblichen Schaumwein gebracht; der Hintergrund: Falstaff verlangt in Heinrich IV. eindringlich nach ‚Sack‘, von den Engländern aus ‚Sec‘ (wegen ‚trocken‘) oder Seco o. ä. entnommen und zwar für Sherry (obwohl schon damals oft nicht wirklich trocken).
 
Jedenfalls hatte sich das Wort ‚Sack‘ zu dieser Zeit im Deutschen mittels Lautverschiebung bereits in ‚Sekt‘ verwandelt, gemeint war aber immer Sherry. Die pompös-missverständliche Bestellung des Herrn Devrient muss sich in einschlägigen Kreisen herumgesprochen haben, so dass das Wort ‚Sekt‘ als Alternative zu ‚Champagner‘ immer geläufiger wurde. So richtig eingeschlagen hat ‚Sekt‘ aber erst mit dem Verbot der Bezeichnung ‚Champagner‘ für deutschen Schaumwein im Versailler Vertrag von 1919.
Diacetyl
Meist im Zuge eines BSA entstehendes, breit, buttrig und leicht nussig wirkendes Di-Keton.
Diacetyl ist eine chemische Verbindung, die z. B. im Zuge eines Biologischen Säureabbaus zum größten Teil erst nach dem Abbau der Apfelsäure entsteht. Die Bakterien bauen dann vorhandene Zitronensäure mithilfe des Enzyms Citratlyase zu α-Acetomilchsäure ab, aus der sich durch Oxidation das Diacetyl bildet. Will man Diacetyl gezielt produzieren, sollten die Hefen entfernt werden, die das Diacetyl weiter zu den fast geruchlosen Stoffen Acetoin oder 2,3- Butandiol abbauen.
Die Milchsäurebakterien können durch eine Schwefelgabe inaktiviert werden. Ein oxidativer Weinausbau und ein langsam verlaufender BSA bei niedrigeren Temperaturen sind der Diacetyl-Bildung förderlich ebenso wie die Verwendung von Stämmen, die mehr Diacetyl produzieren können. Für das Verhindern der Diacetylbildung gilt im Prinzip das Gegenteil des Vorgenannten. Da Diacetyl mit seinem buttrig-breiten Auftreten wie Gift für die fruchtig-frische Anmutung eines Weißweines ist, sollte, wenn denn unbedingt ein BSA durchgeführt werden soll, darauf geachtet werden, dass die Bedingungen während des BSA die Bildung von Diacetyl nicht auch noch fördern.
Dichte
Verhältnis von Masse zu Volumen
Die Dichte (Einheit: g/cm3) ist das entscheidende Kriterium bei der Messung des Zuckergehaltes von Most, wenn man dazu eine Senkwaage einsetzen will. Das dabei zugrunde liegende Prinzip des Auftriebs hatte bereits Archimedes erkannt: Lässt man - in unserem Fall eine Oechslewaage - in eine Flüssigkeit eintauchen, senkt sich diese nur soweit, bis die Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit der Gewichtskraft der eingetauchten Waage entspricht. Mit einer entsprechenden Skala, die dem Umstand Rechnung trägt, dass die Dichte eines Mostes mit seiner Süße zunimmt, kann auf der Oechslewaage der Zuckergehalt in °Oe abgelesen werden.
dick
Weinbeschreibung - Bezeichnung für den Körper eines Weins
Das Adjektiv ‚dick‘ bezieht sich auf einen Eindruck, der noch diesseits von ‚zäh‘ und ‚unbeweglich‘ einzuordnen ist, also nicht unbedingt negativ sein muss. Beschrieben wird die Viskosität eines Weines, die mit steigenden Werten von Zucker, Alkohol(en) und Extrakt in der Regel zunimmt. Eine hohe Viskosität kann aber auch Folge eines Weinfehlers sein, dann heißt es nicht mehr ‚dick‘, sondern ‚lind‘.
dienend
Winzer-Jargon für eine nicht näher bestimmte Süße oder Säure, die dem gegenseitigen Ausgleich ‚dient‘

Der Begriff ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, den Praktikern hilft die ‚dienende Süße / Säure‘ jedoch nach wie vor zur Abgrenzung gegenüber anderen Süße-Säure-Verhältnissen und ist auch nicht zwingend von einem konkreten Süße- bzw. Säuregehalt abhängig. Gedient wird nämlich immer nur dann, wenn zusammen mit insgesamt passenden Parametern ein harmonischer Gesamteindruck entsteht. Ob allerdings jeder, der das Wort ‚dienend‘ in diesem Zusammenhang verwendet, damit dasselbe meint, ist ungewiss ...
Diethylenglykol
Mit Wasser gemischt auch als Frostschutzmittel verwendbar
Dass der 2-wertige Alkohol hier überhaupt erwähnt wird, verdankt er seiner unrühmlichen Rolle im österreichischen Weinskandal von 1985, als die süßlich schmeckende Verbindung in Spätlesen u. a. von der Mosel aufgetaucht ist. Dorthin gekommen ist das Zeug, weil man in einer damals bedeutenden Weinkellerei die eigenen Weine im größeren Stil unerlaubterweise mit österreichischen Weinen aufgepeppt hatte, ohne jedoch zu ahnen, dass der österreichische Lieferant nicht zu knapp gepanscht hatte, um seine Weine vollmundiger zu machen. Eine Gesundheitsgefahr bestand damals zwar angeblich nicht, dafür hat der Ruf von Spätlesen nicht nur schlichterer Herkunft eine Zeit lang ordentlich gelitten.
Ein positiver Nebeneffekt war allerdings, dass Österreich als Reaktion auf den Skandal sein Weingesetz vorbildlich reformiert hat.
Digestif
Wein (oder ein anderes alkoholhaltiges Getränk), das nach dem Essen genossen wird
Das Wort ‚Digestif‘ kommt aus dem Französischen und bedeutet ‚Verdauungstrank‘. Es hält sich nämlich hartnäckig das Gerücht, dass z. B. ein Schnaps zum Abschluss eines opulenten Mahls eben noch begangene Sünden relativieren könne. Sehr sicher trifft das aber allerhöchstens bei einem Digestif mit Kräutern zu. Grundsätzlich wird aber alles, was alkoholhaltig ist und knapp nach dem Essen getrunken wird, automatisch zum Digestif.
Man sollte - wenn man das schöne Wort schreibt und wirklich das Getränk meint - auf das ‚f‘ (statt eines ‚v‘) am Ende des Wortes achten, weil ansonsten die adjektivische Bedeutung ‚die Verdauung betreffend‘ zum Tragen kommt. Und was mag das dann heißen ?!?!
Dingrodel
In einem 'Dingrodel' wurden früher Rechte und Pflichten für ein Gebiet und ein bestimmtes 'Ding' festgelegt
Dingrodel regelten im Mittelalter insbesondere Angelegenheiten von wirtschaftlicher Bedeutung. Rechte - und mehr noch Pflichten - für besondere Personen und Bereiche waren so präzise geregelt. Diese Dokumente geben uns heute auch Aufschluss über wirtschaftliche Zusammenhänge in früherer Zeit.
Ein
Dingrodel des Klosters Muri (Aargau) aus dem Jahre 1064 gilt als die älteste deutsche Rebordnung und zeigt, dass ein Großteil der Reben in Bad Bellingen im Eigentum der Muri-Mönche aus dem heutigen schweizerischen Aargau war. Demnach durften die Rebbauern ein Sechstel ihres Traubenmostes selbst behalten. Beschrieben ist darin auch, wie die Reben zu bewirtschaften sind, wie die Lese durchzuführen ist und wie der Wein bereitet werden soll. Geregelt war dort auch, wie Zuwiderhandlungen gebüßt werden sollten.

Ein anderes klösterliches Dingrodel von 1450 aus dem Schwarzwald gilt als früher Nachweis für die Zucht der Schwarzwälder Kaltblutpferde 'Fuchs' und 'Dunkelfuchs'. Dort wurden die Zehntabgaben (zehnprozentige Steuer in Form von Geld oder Naturalien) geregelt, wonach für jedes Fohlen 4 Pfennige an das Kloster 'berappt' werden mussten.

Ein weiteres Beispiel aus der südwestdeutschen Region: 1237 hatten die Herren von Tengen (Hegau) ihren Lehensbesitz an die Oberrrieder Zisterzienser-Nonnen von Günterstal (heute Freiburg) übertragen, mit der Bedingung, dort ein Kloster zu bauen. 1252 wurden in einem Dingrodel des Klosters im Oberrieder Tal die Lehensherren des Klosters als  'freie Leute' bezeichnet, was auf geregelte besondere Rechte hinweist. Dieser Dingrodel wurde 1395, 1504 und 1510 ergänzt. Dingrodel wurden also fortgeschrieben und den jeweiligen Verhältnissen angepasst.
Dionysos
Griechischer Weingott
Nach der Mythologie ist Dionysos ein Sohn des Zeus. Allerdings muss man etwas in die Tiefen der griechischen Mythologie eintauchen, um herauszufinden, wie Dionysos zum Wein gekommen sein könnte. Eine der vielen Varianten dieser Geschichte erzählt, dass Dionysos als (ein) Lieblingssohn des Zeus die Eifersucht der Hera heraufbeschworen hatte, die zwar Zeus‘ Gattin, aber nicht Dionysos‘ Mutter war. Sie beauftragte mit Nachdruck die Titanen, Dionysos zu meucheln. Diesem Auftrag kamen diese nach, indem sie ihn erschlugen und schließlich über einem Feuer rösteten. Nach einer Version entstand nun an der Stelle des Feuers aus der Asche der Glieder des Dionysos der erste Weinstock; eine andere Version legt nahe, Demeter, die Göttin der Fruchtbarkeit (und der Körner!) habe die verbliebenen Gebeine aufgesammelt und eingepflanzt, woraus sich ein Weinstock entwickelte.
Der Name des römischen Weingotts Bacchus geht auch auf Dionysos zurück, denn dieser wurde wegen des Lärms, den sein Gefolge machte, auch ‚Bakchos‘ oder lateinisch eben Bacchus‘, zu Deutsch ‚Rufer‘, genannt. Allerdings wurde der Name Bacchus dann von den Römern einer einheimischen (italischen) Gottheit als Beinamen zugedacht, nämlich dem Weingott Liber, der nach der Mythologie ein Sohn von Ceres war, bei den Griechen als Demeter bekannt.
Direktträger
Wurzelechter, nicht aufgepfropfter Rebstock
Dass es diesen Ausdruck im Zusammenhang mit Wein überhaupt gibt, verdanken wir der Reblaus, die über Jahrzehnte des 19. und 20. Jahrhunderts hinweg als amerikanische Plage die nicht resistenten Wurzeln der europäischen Reben befiel und eingehen ließ. Die Lösung des Problems war das Pfropfen so genannter Edelreiser, das sind einjährige Triebstücke unserer Ertragssorten, auf resistente amerikanische Unterlagsreben.
So sind also (gesetzlich vorgeschrieben) alle unsere Rebstöcke Pfropfreben im Gegensatz zu Direktträgern, die ohne Unterlagsrebe gedeihen.

Eine bis ins späte 20.Jahrhundert immer wieder angewandte (illegitime) Methode, ausgefallene Rebstöcke zu ersetzen, bestand darin, dass man eine Rute des benachbarten Rebstocks dorthin zog und sie teilweise mit Erde bedeckte. Das Schoss bildete sodann an den mit Erde bedeckten Nodien Wurzeln aus. So hatte man die Rebe vegetativ vermehrt und einen 'Direktträger' erzeugt. Im Markgräflerland nannte man diese Methode  'Hasensprung'.
DLG
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
Die DLG wurde 1885 in Berlin als Vereinigung zur Förderung landwirtschaftlicher Produkte gegründet, im Jahr 1934 in den so genannten Reichsnährstand, einer Organisation des Deutschen Reiches, eingegliedert und 1947 schließlich in Frankfurt am Main neu gegründet, wo die DLG mit ihren inzwischen 24.000 Mitgliedern noch heute ihren Sitz hat.
Für weite Teile der Weinwirtschaft interessant sind u. a. die DLG-Prämierungen; nach einer Prüfung von Aussehen, Geruch und Geschmack erhalten die angestellten Weine ab einem bestimmten Level Bronze, Silber oder Gold.
Kritiker behaupten allerdings, dass die Vergabe einer Bronzemedaille die ultimative Abstrafung für einen Winzer darstellt - Hintergrund ist der geringe Anteil gar nicht prämierter Weine, der zwischen 10 und 20 Prozent schwankt.
DOC, DOCG, DOP
Denominazione di Origine Controllata / Denominazione di Origine Controllata e Garantita / Denominazione di Origine Protetta.
 
DOC ist die zweithöchste Qualitätsstufe innerhalb des italienischen Weinrechts ähnlich dem deutschen QbA und kann auch auf andere Lebensmittel wie z. B. Käse angewendet werden.
DOC bezeichnet eine "kontrollierte Herkunft" und bezieht sich dabei auf einen genau umgrenzten geografischen Bereich, der einen konkreten Namen trägt z. B. DOC Salice Salentino (Region Apulien).
Für jeden DOC-Bereich gibt es im Rahmen des italienischen Weingesetzes eigene Regeln (Rebsorten, Mindestalkoholgehalte, Höchsterträge, Lagerzeiten etc.), die hauptsächlich auf eine gewisse Mindestqualität und gebietstypische Art der Weine ausgerichtet sind.
DOCG steht für eine kontrollierte und garantierte Herkunft und ist nach dem alten System die höchste Qualitätsstufe für italienische Weine. Seit 1984 haben etwa 70 Weine (z. B. Barolo, Brunello di Montalcino, Chianti etc.) diesen Status erhalten. Das Prinzip entspricht ungefähr dem von DOC-Weinen, die Regeln sind etwas strenger und die Weine müssen bei Anstellung eine sensorischen Prüfung durchlaufen.
 
Die neue EU-weit vereinheitlichte Ausrichtung der Qualitätsbezeichnungen auf eine geschützte (ital. protetta) Herkunft (Ursprungsbezeichnung) von Produkten (Weinen) umfasst mit dem Kürzel DOP für Italien außer DOC auch die höchste Stufe DOCG. Allerdings können die alten Kürzel zur Unterscheidung von DOC- und DOCG-Qualität weiter verwendet werden.
Dolce
Italienisch für süß, Geschmacksangabe für Schaumweine (> 50 g/l Zucker)
Domäne
In Deutschland üblicher Begriff für ein größeres Land- bzw. Weingut
Domaine
Besonders in Südfrankreich übliche Bezeichnung für ein Weingut bzw. einen Gutshof
Domina
Deutsche rote Rebsorte
Domina wurde 1927 von Peter Morio am Geilweilerhof aus Blauem Portugieser x Spätburgunder gezüchtet und 1974 zugelassen. In Deutschland wird die Sorte auf über 400 Hektar Fläche angebaut, das meiste davon in Franken. Domina-Weine sind sehr dunkel und gehaltvoll, haben aber über einen gewissen Kultstatus hinaus (regelmäßig mit den Namen karikierenden Etiketten!) keine größere Bedeutung erlangt. Gehalten hat sich jedenfalls bis heute der schale Witz oder wenigstens der Irrtum, bei Bestellungen ‚eine‘ statt ‚einen‘ Domina zu ordern.
Doppelmagnum
Große Flasche mit 3 Liter Inhalt
Für Wein aus Bordeaux heißt die Flasche mit 3 Litern Volumen Doppelmagnum (Magnum = 1,5 Liter).
Wird allerdings Champagner gefüllt, heißt sie auch ‚Jeroboam‘, obwohl das ansonsten im Bordeaux wieder die Bezeichnung für eine Weinflasche von 4,5 Liter Inhalt ist.
Doppelstück
Ovales Holzfass mit 2.400 Litern Fassungsvermögen
Doppelstückfässer haben ihren Namen von den Stückfässern, die mit einem Rauminhalt von ungefähr 1.200 Litern (im Rheingau) das Maß vorgeben.
Es gibt darüber hinaus (nach unten) die Halbstückfässer (600l) und Viertelstückfässer (300l), was schon verdächtig nah am Barrique liegt (225l bis 228l). Dreistückfässer mit 3.600 Liter Fassungsvermögen sind hingegen selten.
Dornfelder
Deutsche rote Rebsorte
Dornfelder ist eine Züchtung aus Helfensteiner x Heroldrebe, die 1955 von August Herold in Weinsberg durchgeführt wurde, 1980 hat sie die Sortenzulassung erhalten. Benannt wurde Dornfelder nach dem Gründer und ersten Direktor der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Obst- und Weinbau in Weinsberg Immanuel Dornfeld.
Die Sorte erbringt dunkle, kräftige und lagerfähige Rotweine mit einer schönen Frucht, die sich bei uns großer Beliebtheit erfreuen. Dornfelder steht in Deutschland auf etwa 8.000 Hektar (besonders in der Pfalz und in Rheinhessen), was die viertgrößte Fläche im Vergleich der Rebsorten darstellt. Außerhalb Deutschlands ist Dornfelder so gut wie unbekannt, bis auf wenige bestockte Parzellen in der Schweiz.
Dosage
Bei Schaumweinen: Abstimmung der Geschmacksrichtung (Liqueur d´expédition).

Bevor die Champagner- bzw Schaumweinflaschen endgültig mit Korken, Capsule und Agraffe verschlossen werden, erhält der Inhalt eine Dosage, die der Einstellung der Süße dient.
Je nach Geschmacksrichtung wird (eventuell unter Entfernung von etwas Flascheninhalt) eine in jedem Haus individuell gestaltete Zuckerlösung als Dosage zugesetzt, die neben Wein und Zucker auch Höherprozentiges z. B. Cognac enthalten kann. Der Vorgang bewirkt eine konkrete Abstufung des Zuckergehalts, von brut natur (0 bis 3 g/l Zucker) bis doux (über 50 g/l Zucker).
Doux
Französisch für süß, Geschmacksangabe für Schaumweine (> 50 g/l Restzucker)
Drahtrahmenerziehung
Reberziehung auf einem Drahtrahmen entlang der Zeilen
Zur Reberziehung, also zur Befestigung von Bogreben, zur Stabilisierung der Blattwand bzw. zur Führung der jungen Fruchttriebe greift man bis zu einer bestimmten Hangneigung in Deutschland gern auf die Unterstützung eines Drahtrahmens zurück. Die Drähte werden dazu an beiden Enden der Zeile an zwei kräftigen, schräg zur Zeile in den Boden getriebenen Pfosten befestigt und auf Spannung gehalten. Zur Sicherung der Stabilität des Drahtrahmens stehen in der Zeile in gleichen Abständen einzelne Stickel aus Metall, manchmal aus Holz, im Süden oft noch aus Beton.
Bei der Anzahl der Drähte und ihren Abständen voneinander unterscheiden sich die Anlagen durchaus voneinander, was auch von der Mechanisierung von Arbeitsgängen wie Laubschnitt, Gipfeln oder auch die Lese mit einem Traubenvollernter abhängt.
Hier ein Beispiel bei Erziehung mit Halbbogen: Vom Boden aus gesehen verläuft der erste Draht in einer Höhe von etwa 50 bis 60 cm (je nachdem, in welcher Höhe die Bogreben aus dem alten Holz wachsen), an ihm werden die Bogreben in Zeilenrichtung gebunden, nachdem sie zuvor über einen etwa 30 cm darüber verlaufenden Draht gebogen und wieder nach unten geführt wurden. Über dem zweiten Draht folgen im Abstand von ca. 30 cm zwei parallel nebeneinander verlaufende Drähte, die eine Führung der Fruchttriebe erlauben, indem man diese dazwischen steckt, wenn sie lang genug sind. Etwa 50 bis 60 cm oberhalb verlaufen erneut zwei Drähte nebeneinander mit derselben Aufgabe. Triebe, die über die letzten Drähte deutlich hinauswachsen, werden zu einem geeigneten Zeitpunkt gegipfelt.
Die Idee, im Weinberg mit Drahtrahmen zu arbeiten, ist schon älter. Der damalige Betriebsleiter der Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim, Franz Zweifler, stellte bereits ab 1885 Versuche mit Drahtrahmen für die Reberziehung an; diese Methode löste später die traditionelle Einzelpfahl-Unterstützung ab, wie sie in Steillagen heute zwangsläufig noch zum Einsatz kommt. Wesentliche Voraussetzung für die Einführung der Drahtrahmenunterstützung war die Verfügbarkeit geeigneten Drahtmaterials, was erst im späteren 19. Jahrhundert mit der Erfindung des so genannten Windenscheiben-Grobzuges zum kontinuierlichen Ziehen von Drähten gelang.
Bleiben wir bei den Drähten und schauen, welche Voraussetzungen sie heute erfüllen sollten: Wichtig ist die Haltbarkeit (Zugfestigkeit, Korrosionsfestigkeit), das Gewicht und eine möglichst geringe Längenausdehnung (z. B. Edelstahl mit nur 3 %); Verwendung findet allerdings sehr häufig eine Zink-Aluminium-Legierung, genannt Galfan (von engl. galvanised fantastique), mit dem Anteilverhältnis 95/5. Diese ist günstiger als Edelstahl, rostet nicht, und die Längenausdehnung liegt mit 5 – 10 % (gegenüber dreifach verzinktem Draht mit 15 %) für den Weinbau in einem guten Bereich.
Drehbürstensieb
Gerät zur Abtrennung von groben Feststoffen aus Flüssigkeiten.
Im Zuge der Mostvorklärung setzt sich sehr grober Trub während der üblichen Standzeiten durch Schwerkraft mehr oder weniger schnell von allein ab, mit zunehmender Viskosität des Mostes und steigenden Mostgewichten immer langsamer. Wenn keine oder nur eine sehr kurze Standzeit gewünscht oder möglich ist, z. B. weil Tankraum fehlt, können sich gröbere Teile durch Sedimentation nicht von selbst abscheiden.
Drehbürstensiebe haben dann die Aufgabe, vor allem größere Mengen grober Feststoffe, meist Schmutzpartikel oder Pflanzenreste, aus dem Most zu entfernen; sie werden deshalb oft Geräten zur Abtrennung von feinerem Trub, wie z. B. Klärseparatoren, vorgeschaltet.
Dreieckstest
Blindvergleich zweier identischer Weine mit einem dritten
Bei einem Dreieckstest stehen drei Gläser auf dem Tisch des Prüfers. Zwei Gläser enthalten jeweils ein und denselben Wein, das dritte Glas enthält einen anderen, meist sehr ähnlichen Wein; diesen soll der Prüfer durch reines Herausschmecken identifizieren. In der Regel steht dem Prüfer dabei also auch kein Farbvergleich zur Verfügung. Was sich im ersten Moment leicht anhört, kann in der Praxis ganz schön schwierig sein - versuchen Sie es einmal selbst!
Driebel, Triebel
Alemannisches Synonym für 'Traube'
Eine kleine Traube ist demnach ein 'Driebele'.
Als 'Driebel' wurde herabwertend manchmal auch eine unselbständig und verantwortungslos handelnde Person bezeichnet ("So ne Driebel")
Siehe auch beim Stichwort 'Traube'
Drosophila melanogaster
Schwarzbäuchige Fruchtfliege, Taufliege
Das 2,5 cm lange Insekt (Männchen etwas kleiner) gehört zur Familie der Taufliegen. 1830 von Johann Wilhelm Meigen erstmals beschrieben, ist das Insekt eines der am besten untersuchten Organismen der Welt. Genetiker haben an diesem Modellorganismus grundlegende Erkenntnisse zur Anordnung der Gene in den Chromosomen des Genoms gewonnen.Nachdem Hermann Müller als erster die mutationsauslösende Wirkung von Röntgenstrahlen auf dei Erbsubstanz der Taufliege erkannt hatte, wurden diese Strahlen eingesetzt, um eine Vielzahl von Mutationen gezielt auszulösen. Inzwischen existiert mit Drosophila synthetica eine genetisch modifizierte Variante, die als eigene Art angesehen werden kann, nachdem sie im Labor derartig stark verändert wurde.
Ursprünglich eine tropische und subtropische Art, hat sich Drosophila melanogaster mit dem Menschen über die ganze Welt verbreitet.
Die Weibchen der Art legen etwa 400 Eier (etwa 1/2 Millimeter klein) auf Obst und verfaulendes, gärendes organisches Material, wobei ihre Vorliebe für Citrusduft die Taufliegen vor Parasiten schützt. Die Entwicklungszeit ist Temperatur-abhängig: Bei etwa 25°C schlüpft aus jedem Ei nach ca. 22 Stunden eine Made, die sich vor allem von Mikroorganismen wie Hefen und Bakterien ernährt, aber auch aus dem zuckerhaltigen Obst. Die Larve durchläuft drei Larvenstadien mit jeweiligen Häutungen bevor sie sich für vier Tage verpuppt. Nach insgesamt neun Tagen Entwicklungszeit schlüpft das flugfähige Insekt, das nach etwa 12 Stunden geschlechtsreif wird.


Drosophila suzukii
Kirschessigfliege aus der Familie der Taufliegen
Drosophila suzukii ist eng mit Drosophila melanogaster verwandt und kommt aus Südostasien. Dort wurde sie 1931 erstmals beschrieben. 2008 wurde das Insekt erstmals in mehreren Staaten der USA nachgewiesen, verbreitete sich dort rasant innerhalb von 2 Jahren und gelangte ab 2009 / 2010 nach Europa. Seit 2011 bereitet das Insekt auch in Deutschland zunehmend Probleme.
Drosophila suzukii gilt im Obst- und Weinbau als Schädling, da diese Taufliegenart die reifenden Früchte von Kirschen, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Pfirsichen, Pflaumen, Mirabellen, Nektarinen, Aprikosen, Trauben (insbesondere Rote Trauben) und anderen schädigt. Wegen ihres kurzen Generationszyklus kann die Kirschessigfliege mit heutigen Insektizidien nur schwer bekämpft werden.
Das Insekt bevorzugt gemäßigtes Klima, Temperaturen von 30°C reduzieren die Aktivitäten, und über 32°C wird auch die Vermehrung eingeschränkt. Die Lebensdauer variiert unter den Generationen stark, von wenigen Wochen bis zu 10 Monaten. Weibchen können pro Tag bis zu 16 Eier legen, insgesamt 300-400 Eier je Weibchen. Daraus resultieren enorme Vermehrungsraten, die in kurzer Zeit große Schäden verursachen können. Die Weibchen haben einen mit dörnchenartigen Zähnen besetzten Raspelapparat am Ende des Abdomens (des Hinterleibs), mit dem sie  die Fruchthaut beschädigen, um danach ein Ei in die Frucht zulegen (pro Frucht bis 3 Eier). Befallene Früchte beginnen sehr schnell, um die Fraßstelle der Larven herum zu verfallen und kollabieren oft schon nach 2 Tagen. Außerdem kommt es zu Sekundärinfektionen durch Pilze und Bakterien
Dry
Englische Geschmacksbezeichnung bei Schaumweinen (17 bis 32 g/l Zucker)
Düngung
Zusätzliche Versorgung der Reben mit Nährstoffen

Da es sich beim Ertragsweinbau um eine Monokultur ersten Ranges handelt, kommen die Reben nicht ohne zusätzliche Gaben von Nährstoffen aus. Die Art dieser Nährstoffe, die Mengen und auch die Methoden zur Ausbringung unterscheiden sich teilweise beträchtlich, je nachdem, ob es sich um ökologischen oder konventionellen Weinbau handelt. Neben der Bodendüngung sind auch die Blattdüngung und die Betrachtung des Nährstoffhaushaltes durch Boden- und Zeilenbegrünung von Bedeutung.
 
Die von den zuständigen Behörden herausgegebenen Düngeempfehlungen geben davon unabhängig einen groben Überblick, was und in welchen Mengen zu welchem Zeitpunkt gedüngt werden sollte (Düngung nach ‚guter fachlicher Praxis‘). Der Nährstoffaustrag entsteht im Ertragsweinbau hauptsächlich durch Auswaschungen und die Entnahme der Trauben, dem muss bei allen Düngemaßnahmen Rechnung getragen werden.
 
Zur Ermittlung der Gaben von Phosphat, Kalium,  Magnesium, Kalk und Bor muss in regelmäßigen Abständen (möglichst alle drei bis vier Jahre) eine Bodenuntersuchung durchgeführt werden. Durch die Einteilung der Analysewerte in Gehaltsklassen kann für die Böden der jeweilige Bedarf aus Tabellen abgelesen werden.
 
Für die Ermittlung des Stickstoffbedarfs kann man entweder Berechnungs- und Schätzverfahren anwenden oder auch Bodenuntersuchungen bzw. die Übernahme von Ergebnissen vergleichbarer Flächen.
Der erfahrene Winzer wird sowohl einen Mangel wie einen Überschuss an Stickstoffen bereits an entsprechenden Beobachtungen ablesen können. Ein Mangel kann vorliegen bei schwachem Wuchs bzw. der Ausbildung schwacher, heller Triebe; wenn die Farbe älterer Blätter ins Hell- bis Gelbgrüne geht, meist mit rötlichen Blattstielen und bei einer insgesamt frühen Herbstverfärbung; bei geringem Ertrag z. B. durch ungewöhnlich kleine, lockere Trauben, aber spätestens bei Gärstörungen, wenn zu wenig hefeverfügbarer Stickstoff vorliegt. Die notwendigen Düngemaßnahmen für N (Stickstoff) sollten Mitte Mai rechtzeitig vor der Blüte abgeschlossen sein.

Auch ein Zuviel z. B. durch Überdüngung von N ist möglich: Dann zeigt sich übermäßiges Triebwachstum mit ungewöhnlich dunkelgrünen Blättern, vermehrtes Verrieseln, geringere Holzreife, Anfälligkeit gegen Stiellähme und Botrytis, bisweilen sind auch Nitratauswaschungen zu beobachten.
Dünn
Weinbeschreibung - geringer Körper eines Weins
Ein Wein wird oft dann als 'dünn' bezeichnet, wenn er wenig Extraktstoffe hat und kaum über eine Struktur verfügt. Der Alkohol ist dabei nicht entscheidend, was man an vielen gelungenen Kabinett-Weinen mit eher niedrigem Alkoholgehalt erkennen kann. Auch spielt Süße keine Rolle, da ein ansonsten wenig extraktreicher Wein durch Süße allenfalls vordergründig gewinnt. Das Gegenteil von ‚dünn‘ ist in diesem Fall auch nicht ‚dick‘, sondern von ‚gehaltvoll‘.
Duft, duftig
Weinbeschreibung - angenehm spürbarer, aber eher zarter, feiner Eindruck in der Nase
 
 
Wie kommt der Duft in den Wein?
 
Alle reden davon, manche von ihnen werden berühmt. Die Rede ist vom Duft, vom Geschmack und vom Geruch des Weines. Und was wäre der Rebensaft ohne diese Charakteristika? Zusammen mit Säuren und Gerbstoffen geben sie dem Wein sein Bild, seine persönliche Note. Und die ist ja, Kenner und Genießer wissen das, vielseitig und oftmals schwer in Worte zu fassen. Aller guten Düfte sind drei:

 
1. Duftstoffe in der Traube
 
Die meisten Geruchsstoffe, die Primäraromen, sind bereits in der grünen Traube vorhanden. Mit dem Weichwerden und dem Färben der Beeren nimmt der Anteil der Geruchsstoffe schnell zu. Einige dieser Aromen erscheinen nur zur Reifezeit, andere verduften bereits vorher. Für die Lese ist es daher wichtig, den optimalen Reifezeitpunkt zu erkennen, denn überreife Trauben haben bereits wieder an Aroma verloren. Es wurden schon über hundert Aromen analysiert. So birgt beispielsweise die Rebsorte Cabernet-Sauvignon eine Geruchspalette von schwarzen Johannisbeeren, durchmischt mit würzigen, harzigen bis hin zu rauchigen Duftnoten in sich. Je nach Reblage und Bodenbeschaffenheit erlangt der Wein noch ein ganz speziell-aromatisches Lokalbukett.

 
2. Duftstoffe, die beim Gären entstehen
 
Die Sekundär- oder Gäraromen entstehen durch den Hefepilz, die den Zucker im Traubenmost zu Alkohol vergären. Das ist aber nicht ihre einzige Aufgabe: Es entstehen Sekundärprodukte, in der Regel höhere Alkohole und Ester. Da wir mit unserer Nase einen sehr guten „Riecher“ haben, nehmen wir, auch wenn im Alkohol wenige Geruchsstoffe anfallen, bereits geringste Mengen davon wahr. Der Kellermeister wird nun mit seinem Wissen das Duftbild des zukünftigen Weines prägen. Bei einer Gärtemperatur von 18° C wird im Gegensatz zu 25° C durch die vermehrte Esterbildung die Fruchtigkeit des Weines betont. Es entstehen vorübergehende Sekundärdüfte, wie Gerüche von Gärung, Hefe, Brot und geriebenen Äpfeln, die sich bald abschwächen oder ganz verduften.

 
3. Duftstoffe, die bei der Lagerung entstehen
Beim Jungwein dominieren noch die Sorten- und Gäraromen. In seiner Ausbauphase bewirken chemische Reaktionen wie die Zyklierung, die Umwandlung von Molekülen, und die Oxidation, die Sauerstoffaufnahme, eine Änderung des Geruchs, es entstehen die Tertiäraromen: Die schwereren Nuancen werden betont, die flüchtigen, ätherischen abgeschwächt, der Fruchtcharakter geht etwas zurück. Gleichzeitig wird so die Duftkomposition homogener, abgerundeter und harmonischer. Kommt der Wein zur Lagerung ins Eichenfass, so trifft er auf neue Geruchselemente. Das Holz soll hierbei nicht dominieren, sondern das Bukett noch mehr hervorheben, denn nur in harmonischer Übereinstimmung von Eigenbukett und fremden Duftnoten kann ein vollendeter Wein gelingen.


Dulce
Spanisch für süß, Geschmacksangabe für Schaumweine (> 50 g/l Zucker)
Dunkelfelder
Rote deutsche Rebsorte
Dunkelfelder ist eine Kreuzung aus Madeleine Angevine x Färbertraube (Teinturier du Cher), die Anfang des 20. Jahrhunderts von Gustav Fröhlich durchgeführt wurde. Man hatte sehr lange geglaubt, dass Portugieser die Muttersorte sei, DNA-Untersuchungen haben aber die weiße Sorte Madeleine Angevine als Beteiligte ergeben, die ihrerseits aus Frühem Malingre und Madeleine Royale entstanden ist (Letztere kennen wir als Vater von Müller-Thurgau). Irgendwie ist Dunkelfelder deshalb eigentlich keine deutsche, sondern nur eine in Deutschland aus französischen Sorten gezüchtete Rebsorte. Seit der Erteilung des Sortenschutzes (erst 1980) dient Dunkelfelder wegen seiner enormen Färbefähigkeit meist als Deckwein. Dunkelfelder steht in Deutschland auf einer Fläche von etwas über 350 Hektar.
Durchgegoren
(Fast) vollständige Umwandlung des Zuckers im Most zu Alkohol
Ein Most gilt als vollständig durchgegoren, wenn die Hefen auch die (fast) letzten Fructose-Moleküle in Ethylalkohol umgewandelt haben. Ein sehr kleiner Rest bleibt übrig, der jedoch weit unter der Geschmacksgrenze liegt. Bei der Bereitung von Weinen, die eine spürbare Süße aufweisen sollen, wurde lange Zeit darauf geachtet, die Moste vollständig zu vergären, die Süße wurde dann mit Süßreserve, also nicht vergorenem Traubenmost eingestellt.
Heute gibt es wieder vermehrt Weine, die ihre Süße aus einer natürlichen Restsüße erhalten, wenn der Most eben nicht komplett durchgärt, also die Gärung von außen z. B. durch Kühlung gezielt unterbrochen wird. Die verbleibende Süße entstammt der Fructose, die nach der Glucose vergoren wird und am Gaumen einen insgesamt etwas runderen Eindruck hinterlässt.
Durchwachsen
Weinbeschreibung für einen unspezifischen Wein
‚Durchwachsen‘ ist eine etwas hilflose, aber gar nicht so seltene Beschreibung. Sie kommt zur Anwendung, wenn sich nicht so recht sagen lässt, ob ein Wein entweder nur unausgewogen ist, oder ob er sich vielleicht noch ‚entwickelt‘ oder am Ende sogar an der Grenze zum Fehlerhaften laviert.
DWA
Abkürzung u. a. für 'Deutsche Weinakademie'
Die Deutsche Weinakademie in Mainz ist eine Art Marketingbüro, das sich besonders um das Thema „Wein und Gesundheit“ verdient macht. Man sieht sich dort selbst als „Mittlerin zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Konsumenten".
Wörtlich heißt es auf der Webseite zudem: „Die Deutsche Weinakademie will über den verantwortungsvollen Umgang mit Wein als gesundheitsdienliches Genussmittel informieren."
DWI, DWF
Deutsches Weininstitut / Deutscher Weinfonds
Das Deutsche Weininstitut in Mainz wurde 1949 unter dem Namen ‚Deutsche Weinwerbung‘ gegründet und versteht sich heute als Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft. Gesellschafter sind der Deutsche Weinbauverband, der Deutsche Raiffeisenverband, der Bundesverband der deutschen Weinkellereien und des Weinfachhandels und der Deutsche Weinfonds. Hauptaufgabe ist die Förderung der Qualität deutscher Weine und deren Absatz national und international. Zu diesem Zweck leistet das DWI intensive PR-Arbeit, organisiert Kampagnen, Veranstaltungen und Präsentationen und berät die deutsche Weinwirtschaft in Marketingfragen.
Ein weiterer Bestandteil der Arbeit ist die Schulung von Fachpersonal, vorwiegend aus Handel und Gastronomie. Eng mit dem DWI als Gesellschafter, personell und vor allem finanziell verknüpft ist der Deutsche Weinfonds (DWF), der 1961 als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet wurde; finanziert wird der DWF auf der Basis des Deutschen Weingesetzes aus einer obligatorischen Abgabe der Weinwirtschaft. Der DWF stellt damit die  Mittel zur Erledigung der Aufgaben des DWI und der DWA (Deutsche Weinakademie) zur Verfügung. Kontrolliert wird der DWF von einem Gremium (Verwaltungsrat), in welchem anteilig Vertreter aus allen Bereichen der Weinwirtschaft sitzen, u. a. auch von Winzergenossenschaften.
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